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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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415Desiderata: Soziale Netzwerk und gesundheitliche Ungleichheiten … et al. 2006) oder dem F-SozU K-14 (Fydrich et al. 2007) in validierter Form vorliegen. Während die OSSS soziale Unterstützung mit drei Items erfasst, steuern im F-SozU K-14 ebenfalls drei Items die Beschreibung der sozialen Integration einer Person bei. • Hierbei sollten zukünftig die offline-Mechanismen in ihrer Verschränkung mit den online-Mechanismen untersucht werden, wobei sich von puren online-Makrostrategien – wie etwa dem berüchtigten Facebook-Experiment, in dem experimentell untersucht wurde, ob der emotionale Zustand der Nut- zer*innen durch die Auswahl der im Newsfeed angezeigten Nachrichten manipuliert werden kann (Kramer et al. 2014; kritisch dazu: Kleinsman und Buckley 2015) – bis hin zu mikrosystemalen on/offline-Wechselverhalten – etwa dem Übergang von (klassenübergreifenden) Multiplayer-Game-Netz- werken hin zu offline-Freundschaften alles denken lässt. Im mesosystemalen Bereich der sozialen Netzwerke sind inzwischen die größten Industrien der Neuzeit entstanden, deren Geschäftsmodelle eng an Mechanismen wie Ein- bindung, sozialen Einfluss oder Ansteckung gebunden sind. Hinter etlichen Knoten dieser Netzwerke stehen Maschinen oder Algorithmen, die sich nicht immer als solche zu erkennen geben. Damit dürften zukünftige Netzwerk- studien auch von den Forschungen zur Mensch-Mensch-Maschine-Interaktion (etwa bei partnerschaftlich geteilten Gesundheits-Apps) oder zur täuschenden Kommunikation profitieren. Hier lassen sich diverse Hypothesen bilden, über welche Mechanismen soziale Netzwerke an proximale, d. h. mikrofundierte, Faktoren von Gesundheit „kop- peln“. Was die Messung auf dieser vierten Modellebene aus Abb. 1 betrifft, so findet auch hier augenblicklich eine Revolution statt, an der sich zukünftige Netz- werkforschung zu orientieren hat. Ohne diesen Gedanken weiter auszuführen, soll nur darauf verwiesen werden, dass sich beispielsweise Gesundheitsverhalten über sogenannte EMAs (ecological momentary assessment) von beispielsweise psychophysiologischen Parametern (Raugh et al. 2019) in hohem Maße objek- tivieren lässt. Psychische und physische Marker, vom Hautleitwiderstand, Blut- druck und Hirnaktivität bis hin zur aktuellen Genexpression für die Bildung des schlafsteuernden Hormons Melatonin, werden im Zuge von komplexer werden- den Analysen in den Gesundheitswissenschaften immer zugänglicher und kön- nen dynamisch (zeit- und ortsveränderlich) erfasst werden. Die Patient*innen der Zukunft müssen auf vielerlei Weise als verbunden („connected“) verstanden wer- den, womit offline- und online-Beziehungen zu den „driving forces“ in der „digi- talen Psychiatrie“ und der „E-Health“ gehören (Bughra et al. 2017, S. 799).
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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