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Stalins Soldaten in Österreich - Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
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II. Kriegsende in Österreich132 4. Ukrainische Front unter Generaloberst Ivan J. Petrov ins Leben gerufen, die über die Karpaten und Budapest nördlich der Donau nach Westen vorstoßen sollte. Nachdem jedoch die 2. Ukrainische Front unter Marschall Malinovskij im Oktober nach Budapest – in den Augen der Stavka ein „Vorort von Wien“ – vorgerückt war, hatte Stalin ihr die Einnahme Wiens übertragen.291 Bis März 1945 ging man davon aus, dass die 2. Ukrainische Front, von Bra- tislava kommend, Wien vom Nordufer der Donau aus einnehmen würde.292 Erst nach der deutschen Plattensee-Offensive stellte die Stavka am 9. März den Truppen der 2. und 3. Ukrainischen Front neue Aufgaben. Demnach soll- te nun Tolbuchins Armee den Hauptschlag gegen Wien führen.293 Dadurch verlagerte die Rote Armee ihr Schwergewicht auf den Raum südlich der Do- nau.294 Am 16. März, dem „Tag X“ der „Wiener Angriffsoperation“, wurde die materiell und personell aufgestockte 6. Garde-Panzerarmee der 3. Ukra- inischen Front unterstellt.295 Die Stärke beider Fronten betrug 639.000 Mann, 12.190 Granatwerfer und 1318 Panzer.296 Am 1. April erging von der Stavka des Oberkommandos der Befehl an die 3. Ukrainische Front, mit dem rechten Flügel (4. und 9. Garde-Armee und der 6. Garde-Panzerarmee) Wien einzunehmen und bis spätestens 12. bzw. 15. April in den Abschnitt Tulln, St. Pölten, Lilienfeld vorzurücken. Kräfte der 26., 27. und der 57. Armee sowie der 1. Bulgarischen Armee hatten bis spätestens 12. April Gloggnitz, Bruck, Graz und Marburg zu erobern sowie feste Stellungen im Gebiet der Flüsse Mürz, Mur und Drau zu beziehen.297 Einheiten der 2. Ukrainischen Front ordnete die Stavka an, die 3. Ukrainische Front bei der Einnahme Wiens zu unterstützen.298 Dabei rückte die 46. Armee 291 Gosztony, Planung, Stellenwert und Ablauf der „Wiener Angriffsoperation“, S. 132–137; Werth, Russland im Krieg, S. 638. 292 Rauchensteiner, Der Krieg in Österreich, S. 107; Beleckij, Sovetskij Sojuz i Avstrija, S. 60. 293 Vgl. die entsprechenden Direktiven der Stavka Nr. 11027 und 11044 vom 17.2.1945 bzw. 23.3.1945 an die Oberkommandierenden der 2. und 3. Ukrainischen Front. Abgedruckt in: Institut Voennoj Istorii, Stavka VGK, S. 202f., 213f. Vgl. Gosztony, Planung, Stellenwert und Ablauf der „Wiener Angriffsoperation“, S. 137. 294 Rauchensteiner, Der Krieg in Österreich, S. 107. 295 Gosztony, Planung, Stellenwert und Ablauf der „Wiener Angriffsoperation“, S. 135. 296 Gračev (Hg.), Voennaja ėnciklopedia. Bd. 2, S. 64. 297 CAMO, F. 148a, op. 3763, d. 213, S. 70, Direktive der Stavka Nr. 11052 an den Oberbefehlshaber der 3. Ukrainischen Front über den Vormarsch zur Einnahme Wiens, 1.4.1945. Abgedruckt in: Institut Voen- noj Istorii, Stavka VGK, S. 220. Auf Deutsch abgedruckt in: Rauchensteiner, Der Krieg in Österreich, S. 490f. Vgl. CAMO, F. 243, op. 2900, d. 2058a, S. 83–99, Schilderung der Kämpfe der 3. Ukrainischen Front während des „Kampfes um Wien“, nach dem 15.4.1945. Abgedruckt in: Karner – Stelzl-Marx – Tschubarjan, Die Rote Armee in Österreich, Dok. Nr. 7. Vgl. Želtov, Političeskaja rabota, S. 26. 298 CAMO, F. 148a, op. 3763, d. 213, S. 69, Direktive der Stavka Nr. 11051 an den Oberbefehlshaber der 2. Ukrainischen Front über den Vormarsch auf Bratislava und Wien, 1.4.1945. Abgedruckt in: Institut Voennoj Istorii, Stavka VGK, S. 219f. Auf Deutsch abgedruckt in: Rauchensteiner, Der Krieg in Österreich, S. 490.
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Stalins Soldaten in Österreich Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Stalins Soldaten in Österreich
Subtitle
Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Author
Barbara Stelzl-Marx
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78700-6
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
874
Categories
Geschichte Nach 1918
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