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Bilder – Grundriss einer Studie
rung und Restablisierungsanstrengungen nach dem Krieg dar. Für Österreich stehen
solche – großangelegten – Studien noch aus, und in den vorhandenen Kompilationen
fand Österreich bislang keine Berücksichtigung.39
Kriegsopferversorgung/Österreich. So ist auch die österreichische Kriegsopferversor-
gung während und nach dem Ersten Weltkrieg im engeren Sinne im Wesentlichen
noch ein Forschungsdesiderat.40 Jüngst nahmen sich zwar einige Autorinnen und Au-
toren der österreichischen Situation der Kriegsopferversorgung an – zu nennen sind
hier etwa Maureen Healy,41 Hans-Georg Hofer42 und Ke-chin Hsia,43 doch stehen
diese Forschungen entweder erst am Anfang oder sind auf bestimmte Aspekte der
Kriegsbeschädigtenfrage beschränkt. Die juristischen und administrativen Grundla-
gen sowie die konkrete Ausformung der Kriegsopferversorgung wurden für Öster-
39 Hans Mommsen (Hg.), Der Erste Weltkrieg und die europäische Nachkriegsordnung. Sozialer Wandel
und Formveränderung der Politik, Köln-Weimar-Wien 2000, beschränkt sich beispielsweise auf das
Deutsche Reich, Großbritannien, Frankreich, Italien und Rußland. Vgl. auch Duppler/Groß, Kriegsende.
Auch Bruno Cabanes, der 1919 als transitorisches Jahr untersucht, und neben den großen Ereignissen
dieses Jahres
– den Friedensverträgen, der Gründung des Völkerbundes und der Internationalen Arbeits-
organisation
– auch auf die Bedeutung der Demobilisierung und den Umgang mit den Kriegsversehrten
eingeht, geht auf die Situation in den Nachfolgestaaten der Monarchie nicht ein ; Bruno Cabanes, 1919 :
Aftermath, in : Jay Winter (Hg.), The Cambridge History of the First World War. Bd. 1 : Global War,
Cambridge 2014, S. 172–197.
40 Der Befund gilt auch für die Kriegsopferversorgung nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausnahmen sind
Gregory Weeks, Fifty Years of Pain : The History of Austrian Disabled Veterans after 1945, in : Gerber,
Disabled Veterans, S. 229–250 ; Günther Sandner/Walter Manoschek, Die Krieger als Opfer. Das Krie-
gopferversorgungsgesetz (KOVG) in den Debatten des österreichischen Minister- und Nationalrates
und in österreichischen Printmedien, in : Hannes Heer/Walter Manoschek/Alexander Pollak/Ruth Wo-
dak (Hg.), Kollektives Gedächtnis. Vergangenheitspolitik. Nationales Narrativ, Wien 2003, S. 109–144 ;
Karl Ernst/Michael Svoboda/Kriegsopfer- und Behindertenverband für Wien, Niederösterreich und
Burgenland, Schicksal Kriegsopfer. Die Geschichte der Kriegsopfer nach 1945, Wien 1995.
41 Healy, Civilizing ; Maureen Healy, Becoming Austrian : Women, the State, and Citizenship in World
War I, in : Central European History, 35 (2002) 1, S. 1–35.
42 Hans-Georg Hofer, Nervenschwäche und Krieg. Modernitätskritik und Krisenbewältigung in der öster-
reichischen Psychiatrie (1880–1920), Wien-Köln-Weimar 2004.
43 Ke-chin Hsia, A Partnership of the Weak : War Victims and the State in the Early First Austrian Repu-
blic, in : Contemporary Austrian Studies, 19 (2010) : From Empire to Republic : Post-World War I Aus-
tria, S. 192–221. Thomas Rohringer, Opferhelden. Analyse österreichischer Kriegsopfer-Zeitschriften
1918–1929 aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive, Dipl.-Arb. Wien 2012 ; mit Schwerpunkt auf
Tirol : Christian Fornwagner, Leid lindern. Die Kriegsopferversorgung und -fürsorge im Bundesland
Tirol seit dem Ersten Weltkrieg (1914–1993), Innsbruck 1993 ; Eberhard Sauermann, Aspekte der öster-
reichischen Kriegsfürsorge im Ersten Weltkrieg, in : Österreich in Geschichte und Literatur, 45 (2001)
2b–3, S. 98–121 ; Barbara Hoffmann, Kriegsblinde in Österreich 1914–1934, Graz-Wien-Klagenfurt
2006.
Die Wundes des Staates
Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die Wundes des Staates
- Subtitle
- Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
- Authors
- Verena Pawlowsky
- Harald Wendelin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79598-8
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 586
- Categories
- Geschichte Nach 1918