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Nach 1918
Die Wundes des Staates - Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
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30 Einleitung reich bislang nicht erforscht.44 Das liegt wohl zum Teil auch daran, dass die Kriegsop- ferversorgung in der zentralen Literatur zur Entwicklung des Wohlfahrtsstaats stets vernachlässigt und nicht als Teil des sozialpolitischen Systems beschrieben wurde. In diesem Punkt unterscheiden sich  – wie das österreichische Beispiel zeigt  – die ein- schlägigen Darstellungen45 nicht von den Arbeiten der Zeitgenossen.46 Wenn der Ausschluss der Kriegsopferversorgung überhaupt explizit thematisiert wird, so wird er damit begründet, dass die Versorgung von Kriegsopfern eine vorübergehende  – und in diesem Sinne nicht den Agenden der allgemeinen Sozialversicherung zuzurechnende  – Angelegenheit gewesen sei. Außer in den genannten, jüngeren und einer modernen Historiographie verpflich- teten Beiträgen wurde die Geschichte der Kriegsopfer im österreichischen Kontext ganz vereinzelt auch früher schon zum Thema gemacht. Zu nennen sind hier zum einen eine Dissertation aus den 1950er-Jahren, die aus der Feder des früheren Leiters der Invalidenentschädigungskommission für Niederösterreich stammt,47 zum anderen 44 Von dem Autor und der Autorin dieser Studie liegen bereits verschiedene Aufsätze vor, zum Teil sind es Vorabdrucke einzelner Kapitel(teile) dieser Studie ; siehe die Titel im Literaturverzeichnis (Anhang). 45 Kurt Ebert, Die Anfänge der modernen Sozialpolitik in Österreich. Die Taaffesche Sozialgesetzgebung für die Arbeiter im Rahmen der Gewerbeordnungsreform, Wien 1975 ; Alfred Liebich, Begünstigende Faktoren und Maßnahmenfolge der staatlichen Sozialpolitik (Deutsch-)Österreichs im Zeitraum No- vember 1918 bis Juli 1919, Diss. Wien 1977 ; Herbert Hofmeister, Ein Jahrhundert Sozialversicherung in Österreich, Berlin 1981 ; Emmerich Tálos, Staatliche Sozialpolitik in Österreich. Rekonstruktion und Analyse, Wien 1981 ; ders., Sozialgesetzgebung im Zeichen politischer Umbrüche. Ein Vergleich der so- zialpolitischen Entwicklung 1918–1920 und 1933–1938 in Österreich, in : Harald Steindl (Hg.), Wege zur Arbeitsrechtsgeschichte (= Ius commune : Sonderhefte, Texte und Monographien 20), Frankfurt/M. 1984, S.  415–439 ; Fritz Weber, Hauptprobleme der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Öster- reichs in der Zwischenkriegszeit, in : Franz Kadrnoska (Hg.), Aufbruch und Untergang. Österreichische Kultur zwischen 1918 und 1938, Wien-München-Zürich 1981, S.  593–621 ; Josef Weidenholzer, Der sorgende Staat. Zur Entwicklung der Sozialpolitik von Joseph II. bis Ferdinand Hanusch, Wien u. a. 1985 ; Ernst Bruckmüller, Sozialgeschichte Österreichs, Wien 1985 ; Stourzh/Grandner, Historische Wurzeln ; Emmerich Tálos/Karl Wörister, Soziale Sicherung im Sozialstaat Österreich : Entwicklung  – Herausforderungen  – Strukturen, Baden-Baden 1994. 46 Julius Braunthal, 12. November. Die Sozialpolitik der Republik, Wien 1919 ; Ferdinand Hanusch, Deutschösterreichs Gewerkschaftskommission, Sozialpolitik in Österreich 1919 bis 1923. Referat des Abgeordneten Ferdinand Hanusch auf dem Zweiten österreichischen Gewerkschaftskongreß. Mit ei- nem Anhang über die Entwicklung der Sozialpolitik in Österreich nach dem Kriege von Richard Frän- kel, Wien 1923 ; Max Lederer, Grundriss des österreichischen Sozialrechtes, Wien 21932. Eine Aus- nahme ist Ernst Steiner, Die sozialpolitische Gesetzgebung in Oesterreich. Vortrag gehalten im Rahmen der Vertrauensmännerschule am 18. Mai 1931, in : Korrespondenz-Blatt des Landesverbandes für Wien, Niederösterr. u. Burgenland der Kriegsinvaliden u. Kriegerhinterbliebenen Österr. Monatliches Informa- tionsblatt für Funktionäre, 2 (1932) 1a, S.  1–46, hier S.  41. 47 Franz Fahringer, Über die Kriegsbeschädigtenfürsorge. Ihre Anfänge und ihr Werdegang in Österreich, Diss. Wien 1953.
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Die Wundes des Staates Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Wundes des Staates
Subtitle
Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
Authors
Verena Pawlowsky
Harald Wendelin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79598-8
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
586
Categories
Geschichte Nach 1918
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