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32 Einleitung
recht umfangreiche Literatur zur Gefallenenehrung und Gedenkkultur hingewiesen.54
Die in diesen Beiträgen angestellten Überlegungen zur Funktion von Kriegerdenk-
mälern bei der Bewältigung der Verlusterfahrungen können für eine Analyse der von
staatlicher Seite organisierten und ihrerseits ebenfalls das Leid kompensierenden
Kriegsopferversorgung fruchtbar gemacht werden.
Kriegsopferversorgung/Westeuropa und Nachfolgestaaten der Monarchie. Jenseits des
öster reichischen Kontexts wurde die Frage der Versorgung der Opfer des Ersten Welt-
krieges im deutschsprachigen Raum erstmals 1918 von Wilhelm Haberling aufgewor-
fen und im Überblick dargestellt.55 Seit den 1970er-Jahren lässt sich vereinzelt, seit den
1980er-Jahren vermehrt beobachten, dass die wissenschaftliche Forschung das Thema in
zum Teil ausgezeichneten Studien aufgreift, wobei hier vor allem die Arbeiten von Ro-
bert Weldon Whalen,56 Deborah Cohen,57 Sabine Kienitz,58 ein von Stephan R. Ward
schon 1975 veröffentlichter Sammelband59 sowie die Beiträge von James M. Diehl,60
dentum und namenloses Sterben, Stuttgart 1993 ; Koselleck/Jeismann, Der politische Totenkult ; Sabine
Behrenbeck, Zwischen Trauer und Heroisierung. Vom Umgang mit Kriegstod und Niederlage nach 1918,
in : Joerg Duppler/Gerhard P. Groß (Hg.), Kriegsende 1918. Ereignis, Wirkung, Nachwirkung (= Bei-
träge zur Militärgeschichte 53), München 1999, S.
315–339 ; Jay Winter, Britain in the Wake of the Great
War, in : Lothar Kettenacker (Hg.), The legacies of two World Wars, New York, NY u. a. 2011, S.
130–149.
54 Reinhold Gärtner/Sieglinde Rosenberger, Kriegerdenkmäler, Vergangenheit in der Gegenwart, Inns-
bruck u. a. 1991 ; Joachim Giller/Hubert Mader/Christina Seidl, Wo sind sie geblieben ? Kriegerdenk-
mäler und Gefallenenehrung in Österreich, Wien 1992 ; Stefan Riesenfellner, Todeszeichen. Zeitge-
schichtliche Denkmalkultur am Beispiel von Kriegerdenkmälern in Graz und in der Steiermark von
1867–1934, in : Stefan Riesenfellner/Heidemarie Uhl (Hg.), Todeszeichen. Zeitgeschichtliche Denk-
malkultur in Graz und der Steiermark vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Wien u. a.
1994, S. 1–75 ; Überegger, Erinnerungskriege.
55 Wilhelm Haberling, Die Entwicklung der Kriegsbeschädigtenfürsorge von den ältesten Zeiten bis zur
Gegenwart, Berlin 1918.
56 Robert Weldon Whalen, Bitter Wounds. German Victims of the Great War, 1914–1939, Ithaca-London
1984.
57 Deborah Cohen, The War Come Home. Disabled Veterans in Britain and Germany, 1914–1939, Ber-
keley-Los Angeles-London 2001 ; dies., The War’s Returns. Disabled Veterans in Britain and Germany,
1914–1939, in : Roger Chickering/Stig Förster (Hg.), The shadows of total war : Europe, East Asia, and
the United States, 1919–1939, Cambridge 2003, S. 113–128.
58 Sabine Kienitz, Beschädigte Helden. Kriegsinvalidität und Körperbilder 1914–1923 (= Krieg in der Ge-
schichte (KRiG) 41), Paderborn-München-Wien-Zürich 2008. Kienitz veröffentlichte auch zahlreiche
Aufsätze, siehe die Titel im Literaturverzeichnis (Anhang).
59 Stephen R. Ward (Hg.), The war generation. Veterans of the First World War, Port Washington-London
1975.
60 James M. Diehl, The Organization of German Veterans 1917–1919, in : Archiv für Sozialgeschichte, 11
(1971), S. 139–184 ; ders., Germany : Veteran’s Politics under Three Flags, in : Stephen R. Ward (Hg.),
The war generation. Veterans of the First World War, Port Washington/London 1975, S.
135–186 ; James
M. Diehl, Change and Continuity in the Treatment of German Kriegsopfer, in : Central European His-
Die Wundes des Staates
Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die Wundes des Staates
- Subtitle
- Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
- Authors
- Verena Pawlowsky
- Harald Wendelin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79598-8
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 586
- Categories
- Geschichte Nach 1918