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Es rissen alle Stricke – doch wir überlebten - Episoden aus der Kriegs und Nachkriegszeit in Wien in einer nicht streng chronologischen Abfolge
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111 Er erreichte nur ein mittleres Alter und starb an dem durch die Kriegsverlet- zungen bedingten Leiden. Herr H.N. konnte mit 16 Jahren gerade seine Kriegsmatura erfolgreich ab- schließen und wurde zur Heimatflak nach Fischamend eingezogen. Nach ei- nigen Monaten erhielt er Marschbefehl an die Westfront und geriet knapp vor Kriegsende im Rheingebiet in amerikanische Gefangenschaft. Wochenlang musste er im Freien übernachten, das Essen wurde aus dem Deckel des Koch- geschirrs mit der Erkennungsmarke gelöffelt. Herr H.N. ließ sich nicht unter- kriegen und lernte in dieser Zeit Englisch von den amerikanischen Soldaten, was sich für den weiteren Berufsweg als sehr vorteilhaft erweisen sollte. Bald nach Kriegsende und der Gefangenschaft kam Herr H.N. wieder nach Wien und begann sein Universitätsstudium, das er in überraschend kurzer Zeit erfolg- reich abschließen konnte. So war es fast logisch, dass Herr H.N. auch bald ein Ordinariat erhielt, das er bis zu seinem frühen Tod erfolgreich innehatte. Als Ausnahme kann ich die folgende Person mit vollem Namen vorstellen: Honorarprofessor Dr. Franz Allmer. Mit Franz Allmer verband mich nicht nur eine tiefe Freundschaft, sondern auch ein intensiver Gedankenaustausch in Fachfragen und über das Miterleben und Mitfühlen der Kriegszeiten – er an der Ostfront, ich im Hinterland in Wien. So fanden wir trotz eines beachtlichen Altersunterschieds eine gemeinsame Wellenlänge, wenn das Gespräch auf den Krieg und die Nachkriegszeit in Kärn- ten, in der Steiermark und in Wien kam. Es wäre redundant, seine Biographie und den Inhalt seines umfangreichen Buches, herausgegeben von W. Ablasser und M. Vesulak im Verlag der Tech- nischen Universität Graz, an dieser Stelle zu wiederholen, doch sollen eini- ge daraus entnommene Episoden über die Situation an und hinter der Front sowie die der eingeschlossenen Bevölkerung von Leningrad schlaglichtartig skizziert werden. Die Biographie von Franz Allmer, geboren am 3.11.1916, umfasst das Studium des Faches Vermessungswesen als Werkstudent an der damaligen Techni- schen Hochschule in Graz in den Jahren 1936 bis 1940, dann fünf Jahre Front- dienst als Sanitäter in Frankreich, Leningrad und in den Ardennen, dann ein Jahr amerikanische Gefangenschaft. Anschließend wurde er Leiter des Vermes- sungsamtes in Spittal an der Drau, Deutschlandsberg und schließlich in Graz.
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Es rissen alle Stricke – doch wir überlebten Episoden aus der Kriegs und Nachkriegszeit in Wien in einer nicht streng chronologischen Abfolge
Titel
Es rissen alle Stricke – doch wir überlebten
Untertitel
Episoden aus der Kriegs und Nachkriegszeit in Wien in einer nicht streng chronologischen Abfolge
Autor
Othmar Nestroy
Herausgeber
Technischen Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-741-0
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
120
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einstimmung 8
  2. Einleitung 11
  3. Politische Propaganda 13
  4. Spiel und Sport 19
  5. Der Krieg wird spürbar 23
  6. Die großen Wendepunkte: Der Fall von Stalingrad und von Monte Cassino, die Landung in der Normandie und das Hitler-Attentat 29
  7. Privater und öffentlicher Verkehr 32
  8. Die ersten Bomben fallen auf die Innenstadt 41
  9. Der totale Krieg beginnt 47
  10. Die Front rückt näher 57
  11. Die Soldaten der Roten Armee erobern Wien 61
  12. Das Leben normalisiert sich und der Wiederaufbau beginnt 75
  13. Das lange Warten auf den Staatsvertrag 89
  14. Nachklang 93
  15. Persönliche Schicksale am Rande des Krieges 97
  16. Ausklang 115
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