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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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17 Edward Timms Zum Geleit Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau Für den Strukturwandel der Wiener Öffentlichkeit am Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Leistungen von Frauen in innovativen Berufen von besonderer Bedeutung. 1905 war Erica Conrat die erste Frau, die das Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien mit einem Doktorat abschloss  – sie promovierte über den Bild- hauer Georg Raphael Donner. Im selben Jahr heiratete sie ihren Studienkollegen Hans Tietze. Beide sollten zu einflussreichen Kunsthistorikern werden, allerdings in unterschiedlichem Tempo, denn Erica kümmerte sich zunächst um die vier Kinder, die aus der Ehe hervorgingen. Wie sie die Prioritätsfrage löste, geht 15 Jahre später aus ihrem Tagebuch hervor, als sie Gedichte zu schreiben begann. Ein hohes Ziel zu verfolgen hätte verlangt, „Egoist“ zu sein und „Scheuklappen“ zu tragen, doch sie sei viel breiter veranlagt : „So wie ich erst Frau, Mutter und dann erst Kunsthistorikerin war, so bin ich auch jetzt der viel- und tiefverzweigte Mensch  – und dann Dichterin.“ (Eintrag vom 15. August 1923.) In der Wiener Kunstszene waren Ericas Beziehungen ebenso weitverzweigt wie tief verwurzelt. Anfang der 1920er-Jahre, als die hier vorgelegten Tagebücher ein- setzen, war die Vernetzung der Tietzes sowohl mit den staatlichen Einrichtungen als auch mit den innovativen Kulturströmungen Wiens weit entwickelt. Persönliche Kontakte pflegte Erica nicht nur mit Beamten aus den Ministerien, sondern auch zu Vertretern der Avantgarde, wie zum Beispiel zu Oskar Kokoschka und Friedrich Kiesler in der bildenden Kunst und Alma Mahler und Josef Matthias Hauer in der Musik. Nicht nur zum bürgerlichen Publikum hatte Erica Tietze-Conrat Zugang, etwa durch kulturgeschichtliche Vorträge in der Urania, sondern auch zu den Lesern der Arbeiter-Zeitung dank freundlicher Kontakte zum Leiter der Sozialdemokrati- schen Kunststelle, David Josef Bach. Gerade die Kontaktfreudigkeit dieser vielseitigen Frau wird in den vorbildlich kommentierten Tagebüchern belegt. In den Tagebüchern werden zahlreiche solche Begegnungen beschrieben. Am 1. November 1923 zum Beispiel notierte Erica ihre Eindrücke nach einem Besuch bei den „Künstlerinnen“ des Hagenbundes : „So viele haben mich gekannt  – mir war schon ganz unheimlich, wie lang ich schon in d. Be- trieb drinnen stecke.“ Nachher sei sie „durch die Stadt mit einer Melodie im Ohr“ zur Galerie Würthle geschlendert, und auf einmal seien ihr fünf Gedichtszeilen einge- fallen :
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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