Seite - 560 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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Jauntal/Podjuna
Filialkirche St. Margarethen
am Kömmel/Šmarjeta nad
Pliberkom, Foto Milan Piko
Buchcover, Mohorjeva
KPD Drava
Nomos
SPD Danica
SPD Trta
Pribelsdorf/Priblja vas – Globasnitz/Globasnica, was
grosso modo auch die Gemeinde Eberndorf/Dobrla
vas einschließt. Obwohl geografisch eindeutig zum J./P.
gehörend, wird dieser Bereich nach Logar zum Di-
alektbereich des →
Rosentaler Dialektes (rožanščina)
gezählt. Kulturgeschichtlich bedeutend sind das früh-
mittelalterliche → Grabelsdorf/Grabalja vas ebenso
wie Stein im Jauntal/Kamen v Podjuni (→ Hilde-
gard von Stein/Liharda Kamenska) und das
ursprüngliche Augustiner-Chorherrenstift und spätere
Jesuitenkloster in Eberndorf/Dobrla vas.
– Martina Piko-Rustia subsumiert im Sloven-
ski etnološki leksikon (2002) unter dem Begriff der
Podjunčani [Jauntaler] auch das im Vellach-Tal/dolina
Bele in den →
Karawanken/Karavanke liegende → Ei-
senkappel/Železna Kapla und dessen → Bräuche (ins-
besondere das →
Ante pante populore), die dialektal dem
→ Obir-Dialekt (obirsko narečje) zuzuzählen ist (wäh-
rend noch Melik [1954] das untere Fellachtal/spodnja
Belska dolina in geografischer Hinsicht als eigenes Ka-
pitel im Zusammenhang mit dem Rosental behandelt).
c) Weiters wird das → Völkermarkter Hügelland/
Velikovško podgorje oder Velikovško Čezdravje nörd- lich der Drau/Drava vor allem im slowenischen kultur-
geschichtlichen und ethnografischen Kontext ebenso
im Kontext des J./P. behandelt, zumal auch in dessen
östlichen Bereich der slowenische → Jauntaler Dialekt
(podjunsko narečje) gesprochen wird, wenn auch in ei-
ner nördlichen Variante. Im Westen wird das Gebiet
durch den Bischofsberg/Škofljica (796 m/801 m) und
den Frankenberg/Brankovca (831 m) vom → Kla-
genfurter Feld/Celovško polje getrennt (wobei dieser
Bereich nach Logar bereits dem Rosentaler Dialekt
[rožansko načje] zugeschrieben wird). Im Osten wird
das J./P. durch die St. Pauler Berge/Šentpavelske gore
vom → Lavanttal/Labotska dolina getrennt. Es umfasst
die nördlich der Drau/Drava gelegenen Gemeinden
des politischen Bezirkes → Völkermarkt/Velikovec :
Völkermarkt/Velikovec (allerdings ohne der eingemein-
deten Altgemeinde → Tainach/Tinje), Diex/Djekše,
Griffen/Grebinj, Ruden/Ruda. Nach Žejn werden
die Einwohner Dravci genannt, nach Melik (ebenso
→ Šašel) Čezdravci.
Im westlichen sowie im nördlichen J./P. werden be-
reits Elemente des → Rosentaler Dialektes (rožanščina)
bemerkbar. Die Jauntaler Dialekte in Slowenien stan-
den ihrerseits bereits unter dem Einfluss der steirischen
→ Dialektgruppe.
Das organisierte slowenische Wirtschafts- und Kul-
turleben hat im J./P. eine lange und reiche Tradition,
wie sie sich u. a. in den Spar- und Darlehenskassen
des slowenischen → Genossenschaftswesens sowie in
den zahlreichen →
Kulturvereinen spiegelt : → Danica
(St.
Primus/Šentprimož), → Edinost Pliberk [Bleiburg],
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur