Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Seite - 594 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 594 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl

Bild der Seite - 594 -

Bild der Seite - 594 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl

Text der Seite - 594 -

594 Karantanisch-Köttlacher Kulturkreis Emailschmuck auf Bronze, St. Peter in Holz: Foto und Zeichnung: F. Glaser, Lan- desmuseum Kärnten. 1320 in Seckau begrabenen Otakar (Otacher) aus der Gaal, den Verfasser der steirischen Reimchronik (→  Minnesänger). Im Tschechischen bedeutet otaká- rek »Schwalbenschwanz« (eine Schmetterlingsart), was bei der tschechischen Vorliebe für Vogelnamen als Ruf- und Familiennamen nicht ungewöhnlich wäre. Wahr- scheinlicher aber geht Otakar auf die awarisch/slawische »karantanische« Zeit im oberösterreichischen Traungau (pagus Druni) um Kremsmünster zurück. Personenna- men und Ethnonyme dieses Typs (-kar/-gar) finden sich jedenfalls in östlicheren Sprachen (→  Awaren). Lit.: ES (B. Grafenauer : Karantanska krajina). – O. Kronsteiner : Sla- wische Elemente in den Bergnamen der Steiermark. Wien 1964 (Diss.) ; O. Kronsteiner : Die alpenslawischen Personennamen. Wien 1975 (ÖNf Sonderreihe 2), ²1981 ; Handbuch der historischen Stätten. Bd. 2. Alpenländer mit Südtirol. Stuttgart ²1978 (Kröners Taschenaus- gabe, Bd. 279) ; G. Pferschy (Hg.) : Das Werden der Steiermark. FS zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. Graz 1980 ; H. Pirchegger : Geschichte der Steiermark. Graz 1996 ; M. Trummer : Slawische Steiermark. In : Ch. Stenner (Hg.) : Slowenische Steiermark. Wien, Köln, Weimar 1997. Otto Kronsteiner Karantanisch-Köttlacher Kulturkreis, slow. Karan- tansko-ketlaški kulturni krog (KKKK) oder Karantansko- ketlaška kulturna skupina. Ein Fachbegriff, mit dem die ältere Generation von Archäologen eine besondere Gruppe von frühmittelalterlichem Emailschmuck in den Ostalpen und den angrenzenden Gebieten be- zeichnete. Den Begriff führte erstmals der deutsche Alter- tumsforscher Otto Tischler 1889 ein, der auf der Grundlage der Bestimmung des besonderen Köttlacher Stils von emailliertem Schmuck den Begriff Köttlacher Kultur prägte. Dabei lehnte er die Bezeichnung an den Namen des ersten bekannten Fundortes aus dem Jahr 1853 an, bei dem beim niederösterreichischen Köttlach der- art geschmückte halbmondförmige Ohrgehänge und Fibeln in Gräbern zum Vorschein gekommen waren. Die zunächst noch recht unterschiedliche Datierung dieser Funde wurde 1899 vom deut- schen Archäologen Paul Reinecke auf die Zeit zwischen dem 9. und dem 11. Jh. eingegrenzt. Der slowenische Archäologe Walter Šmid war der verfehlten Ansicht, dass sich diese Funde auf das Siedlungsgebiet der Karantaner →  Slawen be- schränkte (→  Carantani), weshalb er 1911 die Be- nennung Karantanischer Kulturkreis (slow. karan- tanski kulturni krog) vorschlug (→  Karantanien). Später setzte sich als Kompromiss die Doppelbe- zeichnung durch (→  Geschichtsschreibung). Die Erwartungshaltung der einstigen Archäologen, dass der Begriff der archäologischen Kultur mit einer Gruppe von Personen mit gleicher ethnischer Identität gleichzusetzen sei, erwies sich als haltlos. Heute geht man davon aus, dass der Begriff der archäologischen Kultur nur eine sehr beschränkte und von Archäologen eigenmächtig bestimmte Ansammlung von Merkma- len der materiellen Kultur umfasst. Diese Merkmale können unterschiedlich bestimmt sein : chronologisch, technologisch, wirtschaftlich, sozial und religiös. Da der Begriff der archäologischen Kultur keinen klar be- stimmbaren Inhalt erfasst, wird er von modernen Ar- chäologen zunehmend vermieden. Aus dieser Perspek- tive sind alle Diskussionen, die in der Vergangenheit hinsichtlich der Frage, ob die Artefakte der KKKK ma- terielle Zeugnisse nur der Slawen, nur der Germanen oder gar nur der alteingesessenen Bevölkerung (→  Al- penslawisch, →  Walchen, →  Altladinisch) seien, me- thodisch verfehlt und überwunden. Gänzlich unabhängig davon ist die Beobachtung, dass der geografische Raum, in dem die Artefakte der
zurück zum  Buch Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl"
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška