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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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614 Kernjak, Pavle Buchcover Mohorjevalija Šaler (Schaller) vulgo Fili im benachbarten Dorf Treffen/Trebinja ein und wurde Bauer. Neben der Bewirtschaftung der Landwirtschaft begann er in der Manier der Volkspoeten und -sänger (→  Bukovništvo) schöpferisch tätig zu sein. Seinen Bearbeitungen hei- mischer →  Volkslieder und kirchlicher Kompositio- nen folgten, hauptsächlich zu eigenen Texten, eigene Kompositionen. K. steigerte als Chorleiter die Qualität des heimischen Chorgesanges (→  Chorwesen). Als die →  Slovenska krščansko-socialna zveza [Sloweni- scher christlich-sozialer Verband] begonnen hatte, das slowenische Chorwesen systematisch durch Veranstal- tungen, Kurse und grenzüberschreitende Vernetzung mit dem Mutterland auszubauen, um die fortschrei- tende →  Germanisierung einzudämmen, konnte sich K. (1929) u. a. durch eine Tournee nach →  Ljubljana, →  Celje und →  Maribor allseitig durchsetzen. Seine Bearbeitung von Juhe, pojdamo v Škof ’če erfuhr große Anerkennung und Erfolg. Als Gesangsreferent für den Bezirk Klagenfurt/Land und als zentraler Referent der Koroška slovenska pevska zveza [Kärntner slowenischer Sängerbund] trug er neben Foltej →  Hartman und Ivan (Hanzi) Kropivnik erheblich dazu bei, dass der slowenische Chorgesang angesichts der zunehmenden nationalsozialistischen Gewalt zum Symbol für die na- tionale Treue wurde und hohe Qualität erreichte. Zu seinen Vertonungen gehört das Liede Rož, Podjuna, Zila von Janko →  Mikula und Janko Olip, eine quasi Kärntner slowenische Hymne, neben der älteren Nmav čriəz izaro von Franc →  Treiber. Nach dem Zweiten Weltkrieg trug das slowenische Kärntner Lied dazu bei, die Weltöffentlichkeit auf das Grenzproblem in Kärnten/Koroška aufmerksam zu machen. Ab 1946 sammelte K. wieder seine Sänger um sich und unternahm mit vereinigten Chören eine Reihe viel beachteter Tourneen in Slowenien, →  Trieste/Trst/ Triest, →  Jugoslawien, Wien und zu den burgenlän- dischen Kroaten. 1953–1962 wurde er nach Foltej Hartmann der zentrale Leiter des Chorwesens bei der Slovenska prosvetna zveza [Slowenischer Kultur- verband] und belebte als solcher das gesamte Kärnt- ner slowenische Chorwesen. Im Jahre 1974 gründete K. den gemischten Chor MPZ Moj cej für weltliche und kirchliche Zwecke, in welchem mehrere Familienmit- glieder mitwirkten. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Miro den Chor, nach diesem seine Enkelin Mi- lena. K.s kompositorisches Werk ist dem Chorgesang gewidmet und notiert nur selten instrumentale Beglei- tung. Es umfasst 135 weltliche Lieder (57 Arrange- ments von Volksliedern, 12 von anderen Autoren), 63 originale Kompositionen (davon 44 auf eigene Texte) und 46 geistliche Lieder (darunter 16 alte Weisen). 76 weltliche Kompositionen wurden in verschiedenen Zeitschriften und Sammlungen publiziert. Das Ge- samtopus wurde in den Sammelbänden Kernjakove I und Kernjakove II im Jahre 2009 publiziert (Redaktion Ivo Jelerčič. Mit Anmerkungen und einem Verzeichnis des Opus von Miro kernjak [geb. 1926]). In Sloven- ski vestnik und Koroški koledar veröffentlichte K. 1954– 1977 darüber hinaus 23 Gedichte. K. erhielt eine ganze Reihe von Auszeichnungen. Archive : Archiv der Familie Kernjak ; KKZ ; SPZ ; Archiv SO ; NUK, glasb. zbirka ; ARS 1384, osebni fond Felaher Julij ; PAMb. Werke (Auswahl) : Slovenske koroške narodne pesmi iz Roža. 1. Ljubljana 1937. (Hg. L. Kramolc) ; Slovenske koroške narodne pesmi. 2. Ljubljana 1938 (Arr. L. Kramolc) ; Slovenska pesem. 1. [Ljubljana] 1944 (Hg. A. Dolinar, V. Snoj) ; Zbornik koroških pesmi. Ljubljana 1948 [Hg. L. Kramolc] ; Koroške narodne pesmi. Celovec 1954 ; Šest pesmi za mešani zbor. Celovec 1956 (Hg. SPZ) ; Koroški napevi. 1. Ljubljana 1958 ; Koroške viže. Maribor 1976 (Hg. L. Kramolc) ; Rož, Podjuna Zila. Celovec 1980 (Hg. R. Gobec) ; Ljudske iz Ziljske doline. 1. Ravne 1993 (Hg. M. Gobec) ; Čej so tiste stəzice. Celovec 2006 (Hg. M. Gobec). Beiträge in Pevec, Naši zbori, Grlica.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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