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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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632 Klagenfurter Feld/Celovško polje Celovško polje, Wiki Buchcover, Drava Verlag weshalb u. a. von Schnabl neben einer beschreibenden Bezeichnung (Mundart des Klagenfurter Feldes/govor Celovškega polja) die genuine Benennung poljanščina (Celovškega polja) vertreten und literarisch praktiziert wird. In seinen Sammlungen von →  Volksliedern führt Scheinigg zahlreiche Beispiele aus der »Umgebung von Klagenfurt/Celovec« an : dabei meint er wohl Orte aus dem heutigen engeren Stadtgebiet bzw. den Innen- bezirken außerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Er führt aber auch zahlreiche weitere Orte des damaligen Umlandes wie etwa Annabichl/Trnja vas und St.  Mar- gareten/Šmarjeta bei Hörtendorf/Trdnja vas an sowie zahlreichen Orten des K.  F./C.  p. wie Ebenthal/Žrelec, Gurnitz/Podkrnos, Zell bei Gurnitz/Selo pri Pod- krnosu, Portendorf/Partovca, Matzendorf/Domačja vas, Timenitz/Timenica, ebenso wie Ottmanach/Otmanje und Tainach/Tinje und Radsberg/Radiše, Lipizach(?)/ Lipica (sic !) und Mieger/Medgorje. Sturm-Schnabl identifizierte die geografischen Randbereiche, die durch das K.  F./C.  p. erschlossen werden (Sattnitz/Gure bei Radsberg/Radiše und Mieger/Medgorje, heute Ge- meinde Ebenthal/Žrelec sowie die Altgemeinde Ott- manach/Otmanje, heute Magdalensberg/Štalenska gora), als zum Dialektbereich des K.  F./C.  p. gehörend. Wadl hebt zudem die engen historischen, politischen, administrativen und kirchenrechtlichen Verflechtungen zwischen den Zentren am Zollfeld/Gosposvetsko polje und dem K.  F./C.  p. im Früh- und Hochmittelalter so- wie in der frühen Neuzeit hervor (→  Edlinger/kosezi, →  Edlinger-Gerichtsbarkeit, →  Edlingerdienste im Gebiet der Gemeinde Magdalensberg/Štalenska gora, →  Fürsteneinsetzung), so dass man insgesamt davon ausgehen kann, dass beide »Felder« historisch einen einheitlichen Dialektbereich bildeten, was auch die Be- sitzstruktur des →  Edlinger-Gemeinschaftswaldes am Christofberg/Krištofova gora indiziert. Die poljanščina ist auch der historische Dialekt von Klagenfurt/Celo- vec intra- und extra-muros, wie es aus der Klagenfurter →  Marktordnung aus 1793 ersichtlich ist. Wissenschaftstheoretisch und soziolinguistisch in- teressant ist deshalb, dass dieser zentrale slowenische historische und politische Raum weder von der dia- lektologischen →  Terminologie noch von der Top- onymastik entsprechend berücksichtigt wurde. Ne- ben der steigenden Dominanz der sich ausbreitenden Stadt Klagenfurt/Celovec haben wohl unterschiedliche Gründe dazu beigetragen. Neben einer allgemeinen Unkenntnis der Sprache und ihrer Vielfalt geht als Ausdruck der Negation der Identität der Slowenen all- gemein (→  Windischentheorie) auch die konzeptuelle Verweigerung einer spezifischen Benennung und somit Identität i.  S.  v. Existenz der Slowenen im K.  F./C.  p. einher (→  »Entethnisierung« ; →  Name und Identität). Sturm-Schnabl weist allerdings darauf hin, dass bereits »Scheinigg (selbst Träger des Rosentaler Dia- lektes) eine tiefere Ahnung von einer komplexeren Un- terschiedlichkeit [als Fran →  Ramovš] hatte«. Zalka Kumer edierte z. B. die von Scheinigg zusammenge- tragenen und oben genannten Lieder vom K.  F./C.  p. im Band 4 ihrer Volkslieder-Sammlung Zgornji Rož (Oberes Rosental), was Fragen offenlässt (vgl. den slo- wenischen ethnografischen Terminus →  Rož). Zdovc repertoriert bis auf wenige Ausnahmen den Großteil der slowenischen →  Ortsnamen, nicht jedoch den →  Gegendnamen in seiner kulturhistorischen Dimen- sion (weitere Ortsnamen des K.  F./C.  p. finden sich in →  Ortsverzeichnis 1860 und 1880, →  Kranzmayer Ortsnamen, alphabetisches Verzeichnis). Auch wurde dieser Bereich von den Kärntner slowenischen politi- schen Zentralorganisationen stiefmütterlich behan-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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