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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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659 Kolonisierung, mittelalterliche Kolomonov žegen, KOK Ravne na Koroškem Kolomonov žegen reits die deutsche Ausgabe der »Geistlichen Schild- wacht« (→  Duhovna bramba) verlegt worden war. Um 1800 und 1830 erfuhr der K.  ž. jeweils einen Nachdruck, letzteren wahrscheinlich bei Kienreich in Graz. Über- liefert ist u. a. auch der jüngere, in Manuskriptform er- haltene und 1893 im steirischen Solčava aufgefundene K.  ž. Sa use brambe [Für alle Arten von Schutz], der nicht mehr theologisch ausgeschmückt, sondern rein praktisch angelegt war. Gemäß der Tendenz der Volkspoeten zur Dia- lektalisierung von Abschriften kann der K.  ž. aus der Mitte des 16. Jh.s eindeutig dem →  Rosentaler Dialekt (rožansko narečje) zugeordnet werden. Ein protestan- tisches Gebets- und Liederbuch, das im →  Gailtaler Dialekt (ziljsko narečje) verfasst und als Manuskript erhalten ist, enthielt ein apokryphes Gebet aus dem K.  ž. Der Vergleich beider Texte ergab, dass der Schrei- ber aus einer dritten, älteren Vorlage geschöpft haben muss, schließlich beinhalteten sie neben der jeweili- gen dialektalen Färbung auch sakrale Termini aus der protestantischen Literatursprache (→  Protestantismus, →  Liturgiesprache), die der slowenischen Schriftspra- che entsprach (deren Fundament Primus →  Trubar geschaffen hatte). Die Funde konnten daher nur auf eine ältere schriftsprachliche, der protestantischen Li- teraturtradition entwachsene Versifikation zurückge- hen bzw. auf mehrere einzelne Handschriften. Quellen : NUK ; Wiener slawistisches Institut ; Koroška osrednja knjižnica Dr Franca Sušnika, zapuščina Franca Kotnika (auch digita- lisiert) ; Študijska knjižnica na Ravnah na Koroškem ; To je tapravi inu tazieli Colemone-Shegen : kateri je biv vkeleranje naprvevo bart vdrvkan vtam lete : 1321 noi v latinshzhei shprachi vnkei dan : potam pa nanems- hko sedei pa ta prvvo bart nasovenjo nonovo kvhan inu frishno pazhan. S.l., s.n., um 1740, 1800 und 1830. Lit.: ES. – I. Grafenauer : »Duhovna bramba« in »Kolomonov žegen«. In : ČZN 4 (1907), 1–70 ; F. Kotnik : Kdaj je bil natisnjen Kolomonov žegen. In : ČZN 34 (1934), 106 ; I. Grafenauer : »Duhovna bramba« in »Kolomonov žegen«. Nove najdbe in izsledki. In : Razprave SAZU I, Filozofsko-filološko-historični razred 4. Ljubljana 1943, 203–337 ; R. Vospernik, P. Zablatnik, E. Prunč, F. Lipuč : Das slowenische Wort in Kärnten/Slovenska beseda na Koroškem. Wien 1985 ; H. Paulitsch : Das Phänomen »Bukovništvo« in der Kärntner-slowenischen Kultur- und Literaturgeschichte. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 1992, 96 ; A. Žalta : Protestantizem in bukovništvo med koroškimi slovenci. In : Anthropos 36 (2004) 1/4, 59–72 ; M. Krapež, T. Simetinger : Kolomonov žegen – vera posebne vrste. In : Slovstvena folkloristika : glasilo Sekcije za zbiranje in raziskovanje slovenske slovstvene folklore 3 (2004) 2, 60–61. Maja Francé Kolonisierung im 20 Jh., →  Deutschnationale Vereine (Südmark) ; →  Germanisierung. Kolonisierung, mittelalterliche (die mittelalterliche Fern- und Binnenkolonisation von Kärnten/Koroška), mittelalterlicher Landesausbau. Zur Zeit ihrer größten territorialen Ausdehnung in den beiden ersten Jahrhun- derten nach der Landnahme im Ostalpenraum reichte die slawische Besiedlung im Westen bis zu den Gebie- ten der Oberläufe der Traun, Enns (Aniža), Mur (Mura) und Drau/Drava. Die Grenze zum Siedlungsgebiet der germanischen Bajuwaren (→  Bagoaria) bildeten in die- ser Frühzeit auch das Tote Gebirge, der Dachstein, die Radstätter, Hohen und Niederen Tauern. Für den Nor- den wird die Donau (Donava), allerdings weitgehend hypothetisch, als Grenze angegeben. Im Süden, zu den Romanen und zu Beginn auch zu den Langobarden, hielt sich die Grenze vom Oberlauf der Drau/Drava zunächst an die Karnischen Alpen/Karnijske Alpe, vom 9. Jh. an wurde das Fellatal/dolina Bele von Slawen ko- lonisiert. Innerhalb dieses Gebietes blieben Reste der romanisierten Altsiedler und Splitter anderer ethni- scher Gruppen, die sich im Zuge der Völkerwanderung hier niederließen oder Zuflucht fanden, jedoch bald ihre Sprache und kulturelle Identität einbüßten. Hauptquelle für die mittelalterlichen ethnischen Verhältnisse und ihre Entwicklung sind →  Orts-, →  Flur-, →  Berg- und →  Gewässernamen. Zur Erfor- schung der Siedlungsgeschichte im Mittelalter haben E. →  Kranzmayer und M. →  Kos die wichtigsten
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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