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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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679 Kostanje. Katoliško slovensko izobraževalno društvo za Kostanje in okolico KS, 6. 3. 1935 Mir, 28. 12. 1905 eines Köstenberg/Kostanje reichte geografisch von Sternberg/Strmec und Oberwinklern/Zgornje Vogliče im Westen nach Techelsberg/Teholica und St.  Mar- tin am Techelsberg/Šmartin im Osten. Vereinszweck war die (Weiter-)Bildung der Bauern, die Belehrung der Jugend, die Festigung und der Erhalt der slowe- nischen Sprache und Identität sowie die Förderung christlicher Werte. Zur Pflege der Sprach- und →  Le- sekultur wurde eine Vereinsbibliothek eingerichtet und eine Laienspielgruppe gegründet. 1934 folgte ein Tamburizza-Ensemble (→  Theater, →  Tamburizza- musik, →  Kulturvereine, →  Vereinswesen). Obwohl es zu Beginn des 20. Jh.s in Köstenberg/Kostanje nur wenige Deutschsprachige gab, hatte der slowenische Bildungsverein von Anfang an mit starkem deutsch- nationalen Gegenwind zu kämpfen. Mehrmals musste die monatliche Vereinssitzung ins Umland verlegt werden, weil eine Sitzung in Köstenberg/Kostanje zu gefährlich gewesen wäre. Zur Bildung der Bauern organisierte der sloweni- sche Bildungsverein Vorträge zu landwirtschaftlichen Themen, die von Wanderlehrern »in der hiesigen [= slowenischen] Sprache« (Mir, 9. Juli 1903) gehalten wurden. Andere Vorträge wiederum machten die Bau- ern mit der aktuellen Gesetzeslage, mit neuen Steuer- verordnungen oder mit der Schädlichkeit alkoholischer Getränke bekannt. Zu den Vorträgen kamen oft über 100 Personen aus der näheren und weiteren Umge- bung. Seit der Vereinsgründung abonnierte der Verein für seine Mitglieder mehrere Zeitungen, u. a. Narodni dom, Narodni gospodar, →  Mir, Slovenski gospodar. Ab 1907 wurden mit einer Laterna magica ferne Länder vorgestellt (u. a.: italienische Riviera, Rom, Jerusalem). Von 1908 bis 1910 hatte Köstenberg/Kostanje wegen einer Blockade der Deutsch-Fortschrittlichen keinen ordentlich funktionierenden Gemeinderat ; der slowe- nische Bildungsverein übernahm daher wichtige Auf- gaben – 1909 etwa die Aufklärungsarbeit über eine neue Meldeverordnung für Pferde. 1912 wurde die Slo- venska straža za Kostanje in okolico [Slowenische Wache für Köstenberg und Umgebung] gegründet, die ein Ge- gengewicht zum Deutschen Schulverein bilden sollte (→  Slovenska straža, →  deutschnationale Vereine). Von 1914 bis 1920 finden sich, bedingt durch den Ersten Weltkrieg, das Versammlungsverbot und die →  Volks- abstimmung nur lückenhafte Zeitungsberichte über das Vereinsleben. 1922 nahm der Verein seine Tätigkeit wieder auf. Ab Mitte der 1920er-Jahre wurden die Zei- tungsberichte wieder spärlicher. Im Frühjahr 1906 begann der slowenische Bildungs- verein seine Vereinsbibliothek auszubauen, deshalb rief man andere slowenische Bildungsvereine zu Buchspen- den auf. 1925 standen in der Vereinsbibliothek insge- samt 657 Bücher zur Verfügung. Ein weiterer zentraler Wirkungsbereich des Vereins war das →  Laienspiel, das dem Verein zu großer Berühmtheit verhalf. Die Köstenberger Schauspielgruppe konnte an die lokale Schauspieltradition anknüpfen, die vom aus Oberje- serz/Zgornje Jezerce stammenden Volkspoeten Andrej →  Schuster – Drabosnjak (1768–1825) begründet worden war. Nach Kukovica wurde Drabosnjaks Pasijon schon 1826 in Köstenberg/Kostanje aufgeführt. Laut H. Maurer-Lausegger wurden Drabosnjaks Handschriften 1841 und 1881 von Einheimischen nachweislich abgeschrieben (→  Bukovništvo). Die The- aterstücke wurden praktisch ausschließlich in slowe- nischer →  Standardsprache aufgeführt. Im Dezember 1903 und im Jänner 1904 spielte die Theatergruppe das Lustspiel Doktor Vseznal in njegov sluga Stipko Tiček [Doktor Allwissend und sein Diener Stipko Tiček]. Am 25. Juni 1905 fand ein Vereinsausflug nach Ha- danig/Hadanče am Techelsberg/Teholica statt. Dort wurde neben Vorträgen und Reden das Theaterstück Kmet Herod [Der Bauer Herodes] aufgeführt. Techels- berg/Teholica hatte zwar ein slowenisches Kirchenle-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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