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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Seite - 703 -
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703 Krek, Gregor Gregor Krek bekam er eine Anstellung als Praktikant am Landesge- richt (Deželno sodišče) in Ljubljana. Bis Dezember 1929 wirkte K. als Richter in Murska Sobota und Ljubljana, danach als Inspektor im Justizministerium (Ministrstvo za pravosodje) in Beograd. Ab März 1933 war er Stell- vertretender Staatsanwalt, ab August 1935 bis zu seiner Pensionierung am 6. November 1945 Oberstaatsanwalt in Ljubljana. Bei der Forschungseinrichtung Slovenska akademija znanosti in umetnosti SAZU [Slowenische Akademie der Wissenschaft und Kunst] arbeitete er als Jurist und wissenschaftlicher Mitarbeiter auf Honorar- basis. Hier engagierte er sich sowohl bei der fachtermi- nologischen Kommission als auch beim Republiksekre- tariat für Kultur und Bildung (Republiški sekretariat za kulturo in prosveto), wo er an der Vorbereitung gesetzli- cher Vorschriften beteiligt war (1957–1965). K. nahm aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Seit der Gründung des →  Klub koroških Slovencev [Klub der Kärntner Slowenen] in Ljubljana im Oktober 1928 war er (Ausschuss-)Mitglied und stellvertretender Vorsitzender desselben. Darüber hinaus war er Aus- schussmitglied im Verein Pravnik [Der Jurist], Redak- tionsmitarbeiter der Zeitschrift Pravosudje in Beograd, Sekretär des slowenischen Richterverbands (Društvo slovenskih sodnikov) und geschäftsleitender Sekretär der Vereinigung des Zentralen Richterverbands (Centralno združenje sodnikov) in Beograd. K. veröffentlichte meh- rere juristische u. a. fachbezogene Abhandlungen (teils unter dem Pseudonym L. Višarski) und wurde mit dem Hl.-Sava-Orden der III. und IV. Klasse sowie mit dem Weißen Adlerorden der V. Klasse ausgezeichnet. Lit.: B. Sancin : Kravina Luka. In : Primorski slovenski biografski lek- sikon, 8. snopič Kacin-Križnar. Gorica 1992, 192 ; V. Dolhar : Ka- nalska dolina in slovenska kultura. Trst 1999, 32–33 ; D. Grafenauer : Življenje in delo Julija Felaherja in koroški Slovenci, (Phil. Diss.) Ma- ribor 2009. Danijel Grafenauer ; Üb.: Maja Francé Krek, Gregor (* 8. März 1840 Četena Ravan [Gorenja vas  –  Poljane, Gorenjska], † 2. August 1905 Graz), Phi- lologe, Ethnograf, Begründer der wissenschaftlichen Slawistik an der Universität Graz. K. absolvierte das Gymnasium in →  Ljubljana, da- nach studierte er 1860–1864 klassische Philologie in Graz und anschließend bei Fran(z) →  Miklosich ein Jahr Slawistik in Wien. An der Realschule in Graz un- terrichtete er 1865–1867 bis zur Habilitation, danach lehrte er bis zu seiner Pensionierung 1902 Slawistik an der Universität Graz. Der Lehrstuhl war unter seinem Vorgänger Koloman →  Kvas auf den praktischen Un- terricht ausgerichtet gewesen, K. hob ihn auf wissen- schaftliches Niveau und gründete damit die Slawistik an der Grazer Universität, womit diese den Universitä- ten Wien und →  Prag gleichgestellt wurde. 1858 hatte K. in den Novice zwei Artikel publiziert : Cena pesem narodnih (293–294) [Der Wert der Volks- lieder] und O naši književnosti (243–245) [Über unsere Literatur] und darin zum Sammeln von mündlicher Volkskunst aufgerufen. Die →  Slovenska matica beauf- tragte ihn 1871 mit der Sichtung und Herausgabe des Nachlasses von Stanko →  Vraz. Bis zum vereinbarten Termin (1873) schrieb er jedoch nur Nekoliko opazek o izdaji slovenskih narodnih pesmi [Einige Bemerkungen zur Herausgabe slowenischer Volkslieder] ; das war aber die erste umfangreichere theoretische Abhandlung über die mündliche Überlieferung seit Korytko und gilt als die fundierteste vor Joža →  Glonars Einlei- tung zum letzten Band der Volksliedsammlung Slo- venske narodne pesmi (1923), deren Redaktion Karel →  Štrekelj übernommen hatte. Auf K.s Richtlinien stützten sich alle späteren Sammler und Herausgeber mündlich überlieferter Volkskunst (→  Folklore). Für K. war das Volksschrifttum im romantischen Geist die →  Quelle für die Rekonstruktion der slawi- schen →  Mythologie. Die vergleichende Sprachwis- senschaft hatte insbesondere für die Slawistik Impulse für die Fortentwicklung gebracht ; ein unbekannter Autor stellte K. an die Seite von Jernej →  Kopitar und Franz →  Miklosich, wohl weil sich K. in sei- nen mythologischen Abhandlungen gerne auf die vergleichende Sprachwissenschaft berief. Wegen der damaligen Grundsätze der zeitgenössischen mytholo- gischen Wissenschaft musste K. auch über die Grenzen der slawischen Welt greifen. In seine Artikel führte er den Begriff der Wissenschaftlichkeit ein, den er oft in Anspruch nahm. Mythos bedeutete für K. eine Art der Erfassung des Lebens und der Umwelt, in einer Zeit als diese noch Naturanschauung war. Die einzelnen Kate- gorien dieses Denkens nannte er Mythologeme, deren Entstehung er mit sprachlichen Gesetzmäßigkeiten erklärte : Synonymie, Polynonymie (d.  i. Homonymie) und Metaphorisierung in drei Entwicklungsstufen : Te- riomorphose, Zoomorphose, Anthropomorphose. Als Literaturhistoriker befasste er sich v. a. mit den älteren Epochen. Er bezog alle slawischen Völker und Kulturen ein und rekapitulierte zugleich kritisch die bis dahin bekannten Quellen und Fachbeiträge. Seine Arbeit Ue-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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