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Lesjak, Valentin
Handschriftl. Eintrag (aus
1811?) im Buch der Evange-
lien und Lesungen aus 1780,
Nachlass Lisca Watzko
„Molitev za lepo vreme“ -
Gebet für schönes Wetter
im Evangelien und Lesebuch
aus 1780 (1811?), Nachlass
Lisca Watzko
vielfach ihre eigenen Bibliotheken hatten (Katoliško
slovensko izobraževalno društov →
Zilja, → Globasnica
u. v. a.). Diese waren regelmäßig an Sonntagen nach
der Messe zugänglich, was den Vereinsmitgliedern die
Gelegenheit bot, sich über das Gelesene auszutauschen.
Im Kampf gegen das slowenische Wort waren die slo- wenischen Bibliotheken Ziele von Angriffen seitens
deutschnationaler Kräfte (→ deutschnationale Vereine,
→ Assimilant). Mit der Machtübernahme der Natio-
nalsozialisten wurden alle slowenischen Kulturvereine
verboten und die meisten Vereinsbibliotheken von den
Nazis zerstört. Interesse für einzelne Inhalte vermittel-
ten auch Bildungsvorträge, die die slowenischen Kul-
turvereine organisierten. Zur Verbesserung der Lese-
gewohnheiten trugen auch Zeitschriften, Revuen und
Bücher, vor allem der → Mohorjeva, bei, die wegen des
dichten Verteilernetzes fast in jedem Haus zu finden
waren. In vielen Familien wurden literarische Werke
laut vorgelesen und danach darüber diskutiert, zumal
keine anderen Massenmedien zur Verfügung standen.
Viel Zeit wurde auch dem Lesen der Literatur mit reli-
giösem Inhalt gewidmet.
Lit.: P. Sketelj : Knjige in koroški Slovenci – Raziskava slovenskega
knjižnega trga v Avstriji. Diplomska naloga. Celovec 1996.
Polona Sketelj ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl
Lesjak, Apolonija (Chorleiterin, Kulturaktivistin),
→ Kirchenchor von Eberndorf/Dobrla vas.
Lesjak, Balant (Publizist, Kulturaktivist), → Mohor-
jeva.
Lesjak, Valentin (Valentin Wornig, * 26. November
1897, † 12. Mai 1945 in Frög/Breg bei Rosegg/Rožek),
Kulturaktivist.
L. war ein uneheliches Kind, sein Familienname war
ursprünglich Wornig. Nachdem ihn sein biologischer
Vater, der in seiner Ehe kinderlos geblieben war, adop-
tiert hatte, erhielt er dessen Familiennamen Lesjak
und wurde sein Nachfolger auf dem Hof vulgo Post-
ranjak in Frög/Breg bei Rosegg/Rožek. Bis zur Adop-
tion lebte er mit seiner Mutter in Zeiselberg/Čilberk
in der Pfarre St. Thomas/Šenttomaž nordöstlich von
Klagenfurt/Celovec und war als Mitglied des örtlichen
slowenischen → Kulturvereines → Edinost Št. Tomaž
in das slowenische Kulturleben eingebunden, wo er
zu den hervorstechendsten →
Kulturaktivisten zählte
und den einheimischen Mitstreitern stets freund-
schaftlich verbunden blieb, genauso wie er weiterhin
Mitglied der Hranilnica in posojilnica Št. Tomaž blieb
(→
Genossenschaftswesen). 1934 war er Trauzeuge
von Andrej → Sturm. Zeitlebens betonte er, dass der
Pfarrer Ivan → Brabenec und der slowenische Kul-
tur- und Bildungsverein zu seiner gefestigten Identität
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur