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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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843 Ljubljana zumindest die westlichen Krainer noch im selben Jahr wieder der fränkischen Herrschaft, aber Liudevit selbst konnte erst nach zwei weiteren Feldzügen 822 besiegt werden. Zu den Spätfolgen des Liudevit-Aufstandes dürfte gehören, dass 828 im Zug einer Neuordnung des friula- nisch-karantanischen Raumes durch Kaiser Ludwig den Frommen anstelle der bisherigen, dem bairischen Ostlandpräfekten unterstellten, einheimischen Fürsten, von denen Etgar der Letzte war (→  Duces Carantano- rum), die fränkische Grafschaftsverfassung eingeführt wurde. Quellen : F. Kos : Gradivo za zgodovino Slovencev v srednjem veku II. Ljubljana 1906. Lit.: ES (Bogo Grafenauer : Ljudevit Posavski). – B. Grafenauer : Vprašnje konca Kocljeve vlade v Spodnji Panoniji. In : ZČ 6/7 (1952/53) 171–190 ; N. Klaić : Povijest Hrvata u srednjem vijeku. Zagreb 1990 ; P. G. Parovel : Cenni di storia del popolo sloveno sino ai tempi die mo- numenti di Frisinga. In : J. Jež : Monumenta Frisingensia = Brižinski spomeniki : La prima presentazione in Italia dei Monumenti letterari Sloveni di Frisinga del X–XI secolo coevi alle prime tracce scritte della lingua italiana : con traduzione dei testi cenni di storia degli Sloveni e dati sugli Sloveni in Italia. Trieste, Firenze 1994, 91–105 ; H. Dopsch : Geschichte Salzburgs, Bd. 1, 174  f., 1228. Salzburg 1981 ; H. Wolfram : Grenzen und Räume. Wien 1995, 242  ff. u. 301  ff.; H. Wolfram : Salzburg, Bayern, Österreich. Wien 1995 [s. bes. 50  f. mit den entspr. Anm. u. 308–310]. Markus Wenninger Ljubljana (Lj.), dt. (hist.) Laibach, bis 1918 Hauptstadt des Kronlandes Herzogtum →  Krain/Kranjska, 1918– 1920 Hauptstadt Region Slowenien mit dem Prek- murje, 1920–1929 Hauptstadt des Verwaltungsgebietes Ljubljanska oblast, 1929–1941 Hauptstadt der Dravska banovina [Drau-Banschaft], 1945–1991 Hauptstadt der (Teil-)Republik Slowenien und seit 1991 Haupt- stadt der Republik Slowenien. Sitz des politischen Be- zirks und der Gemeinde, Verwaltungs-, Kultur-, Bil- dungs- und Industriezentrum. Lj. war bereits zu Zeiten der österreichisch-unga- rischen Monarchie Verwaltungszentrum von Krain/ Kranjska, eines Kronlandes mit einer slowenischspra- chigen Mehrheit, das auch attraktiv war für den Zuzug aus Kärnten/Koroška, und zwar insbesondere ab den 70er-Jahren des 19. Jh.s, als es in Kärnten/Koroška zu nationalen Differenzierungsprozessen und zu immer stärkeren interethnischen Gegensätzen gekommen war. So ließen sich bereits vor dem Ersten Weltkrieg eine Anzahl Kärntner slowenischer Intellektueller in Lj. nie- der, die in Kärnten/Koroška als identitätsbewusste Slo- wenen keine Arbeit finden konnten. Bereits vor 1914 zogen auch zahlreiche Arbeiter zu, vor allem jene, die bei den Eisenbahnen Beschäftigung gefunden hatten. Bald nach dem Ende des Krieges gesellten sich zu ih- nen noch jene Kärntner Slowenen, denen die Flucht aus den Lagern der Entente gelungen war und die sich zu den jugoslawischen Freiwilligen durchzuschlagen vermochten sowie jene, die zur Flucht oder zur Emi- gration über die Landesgrenze während der bewaffne- ten Auseinandersetzungen um den slowenischen Teil Kärntens zwischen November 1918 und Mai 1919 ge- zwungen worden waren (→  Grenzfrage). Der Großteil zog nach der →  Volksabstimmung 1920 nach Lj., als zusammen mit den jugoslawischen Lehrkräften Ver- waltungsbeamte und unterschiedliche Waffenträger der Zone A, die vor der Volksabstimmung unter jugosla- wischer Verwaltung gestanden war, wegen des offenen antislowenischen Drucks Kärnten/Koroška verlassen mussten. Hunderte, nach manchen Einschätzungen bis zu 6.000 Kärntner Slowenen waren davon betroffen (→  Vertreibung 1920). Rund ein Drittel siedelte sich in Lj. an. Sie partizipierten auch dank der Unterstützung der slowenischen (jugoslawischen) Behörden rasch am gesellschaftlichen und kulturellen Leben ihrer neuen Heimat. Unter den Kärntnern, die sich in Lj. niederließen und die in der Zwischenkriegszeit im jugoslawischen Slowenien namhafte Funktionen ausübten, waren der ehem. Reichsratsabgeordnete und späteres Mitglied des jugoslawischen Parlaments Franc →  Grafenauer, der Bischof von Lj. Gregorij →  Rožman, der Propst Gregor →  Einspieler und mit ihm mehrere weitere kirchliche Würdenträger, Professoren der neu errich- teten Universität von Lj. wie Dr. Radoslav →  Kušej (der auch Rektor war), Dr. Fran →  Eller, Dr. Albin →  Ogris und Dr. Lambert →  Ehrlich, weiters der Literaturhistoriker Dr. Ivan →  Grafenauer, mehrere Schulmänner, die Botanikerin Angela →  Piskernik, mehrere angesehene Ärzte, der Staatsanwalt und spä- tere Richter Julij →  Felaher, der gleichzeitig auch Präsident des →  Klub koroških Slovencev [Klub der Kärntner Slowenen] war, sowie mehrere weitere angese- hene Juristen und Richter. Um die Probleme leichter zu lösen, vor allem aber um die unterschiedlichen Unter- stützungs- und Hilfsmaßnahmen für die Slowenen, die in Österreich geblieben waren, besser zu organisieren, stellten sie rasch Netzwerke her. Anfangs trafen sie sich noch in informellen Flüchtlingsvereinigungen und in sog. »Kärntner Kreisen« bzw. Tafelrunden (slow. koroško
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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