Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Seite - 850 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 850 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl

Bild der Seite - 850 -

Bild der Seite - 850 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl

Text der Seite - 850 -

850 Luschin, Franz Xaver Ansichtkarte vom Luscha- riberg 1910/1913, KOK Ravne na Koroškem Koroška kronika, 9. 8. 1946 Archidiocesi di Gorizia lemmata : →  Ebner, Johann ; →  Einspieler, Gre- gor ; →  Einspieler, Lambert ; →  Holmar, Tomaž ; →  Kogelnik, Ivan ; →  Košir, Kristo ; →  Limpel, Valentin ; →  Majar-Ziljski, Matija ; →  Progar, Alojzij ; →  Schneider, Matthias ; →  Trunk, Jurij ; →  Uranšek, Franc. Luschin, Franz Xaver (Lušin, Franc Ksaver, Frančišek Ksaverij, Francesco Saverio, * 3. Dezember 1781 Hum/ Hum bei Tainach/Tinje [Grafenstein/Grabštanj], † 2. Mai 1854 Gorizia/Gorica/Görz), slowenischer Fürst- bischof von Trento/Trient (1824–34), Erzbischof von Lviv (1834–35), Fürsterzbischof von Gorizia/Gorica/ Görz (1835–54), Metropolit, Primas von Illyrien und katholischer Theologe. L. entstammte einer slowenischen Familie vom gleichnamigen bäuerlichen Anwesen Lušin (→  Vul- goname), literaturüblich in Tainach/Tinje (laut Ge- denktafel vor Ort in Hum/Hum bei Tainach/Tinje, Pfarre Tainach/Tinje, heute Gemeinde Grafenstein/ Grabštanj). Er besuchte auf Anraten des Lehrers Jo- seph Wedenig (Jožef Bedenik) und des Kaplans Punschart (Janez Punčart) die Normalschule und das Gymnasium in Klagenfurt/Celovec. In den Folge- wirren der Französischen Revolution unterbrach er für zwei Jahre seine Studien, beendete schließlich jedoch das Studium der Theologie, obwohl er als Hoferbe be- stimmt war, allerdings erst nach dem Verlust aller seiner allernächsten Familienangehörigen. Die Priesterweihe erhielt L. am 26. August 1804 und war in der Folge zwi- schen 1806 und 1808 Kaplan der Stadtpfarre St.  Egyd/ Šentilj in Klagenfurt/Celovec. Gleichzeitig setzte er seine Studien fort und erwarb sich gründliche Kennt- nisse in orientalischen Sprachen (Hebräisch, Arabisch und Altsyrisch). Ab 1807 konnte L. Vorlesungen aus orientalischen Sprachen und Bibelkunde in Wien hö- ren und wurde 1813 zum Doktor der Theologie, 1818 zum Doktor der Philosophie promoviert. Nach seiner Berufung an die Universität (das Lyzeum) in Graz war er 1808 Professor für morgenländische Sprachen und Bibelstudien, 1815/16 dessen Rektor und 1819/20 Direktor der philosophischen Studien. Aufgrund sei- ner fachlichen und Führungsqualitäten wurde er per Dekret vom 6. Jänner 1820 als k. k. Gubernialrat im Staatsdienst nach Innsbruck berufen, wobei er sich der Reorganisation des Kirchenwesens in Tirol widmete. Dem folgte am 12. November 1823 auf allerhöchste Entschließung von Kaiser Franz I./II. die Ernennung zum Fürstbischof von Trento/Trient, die von Papst Leo  XII. am 24. Mai 1824 bestätigt wurde. L. wurde am 3. Oktober 1824 im Dom von →  Salzburg zum Bischof konsekriert. Bereits in Trento/Trient ist sein Wirken neben der »Überwindung des →  Josephinis- mus« und der Vorbereitung des Konkordats von 1855 von der Einrichtung wohltätiger Anstalten (Schulen, Spitäler, Anstalten für geistig behinderte Kinder) ge- kennzeichnet, wobei er auch sein persönliches Geld dafür einsetzte. 1834 wurde er zum Erzbischof von Lviv (Lemberg) berufen (Primas von Galizien und Lo- domerien am Metropolitanstuhl von Lviv), doch bat er umgehend um eine Versetzung. Bereits am 9. Jän- ner 1835 wurde er zum Fürsterzbischof von →  Gorizia/ Gorica/Görz ernannt und somit Primas von Illyrien, wozu ihn insbesondere die Kenntnis des Slowenischen und des Italienischen zusätzlich zum Deutschen quali- fizierten. Nach der Bestätigung der Ernennung durch Papst Gregor XVI. trat er sein Amt am 22. August 1835 an. In seiner Amtszeit ist er auch mit den Wirren des →  Revolutionsjahres 1848 konfrontiert und fordert in einem gemeinsamen Memorandum der Bischöfe des Küstenlandes/Litorale/Primorje und von →  Krain/ Kranjska vom 17. Dezember 1848 an das Parlament in Kroměříž (Kremsier) die Unabhängigkeit und Autono- mie der Kirche in organisatorischer und in territorialer Hinsicht. 1852 wurde ihm das Großkreuz des Leo- poldsordens verliehen. Sein Wirken im Erzbistum ist von karitativer Tätigkeit gekennzeichnet, die er wiede- rum insbesondere aus seinen eigenen Mitteln bestreitet, so dass er am 2. Mai 1854 unter großer Anteilnahme, aber fast mittellos stirbt. Seine Verbundenheit zum Slowenischen und zu Kärnten/Koroška unterstreicht A.  M. →  Slomšek in seinem slowenischen Nekrolog, wo er etwa seine Un- terstützung für die →  Mohorjeva hervorhebt und ihn als ersten slowenischen Bischof aus Kärnten/Koroška bezeichnet. Zudem wird L. in den Biografien des slo-
zurück zum  Buch Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl"
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška