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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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856 Maierhofer, Janez Marija Einspieler mit Janko Maierhofer (stehend) sowie Volksschuldirektor Inspektor Gobanc und der Vater der Frau Šuman, Archiv Marija Inzko und »entriss« so, nach Kotnik, den Ort »aus deutschen Händen«. Dann wurde er zunächst Provisor (Juli 1902 bis August 1904) und später Pfarrer (August 1904 bis September 1905) von Köstenberg/Kostanje, wo er sich wiederum ethnopolitisch und kulturell im Sinne des Erhalts der slowenischen Identität engagierte. Auf seine Initiative geht die Gründung des slowenischen katho- lischen →  Kulturvereins Katoliško slovensko izobraže- valno društvo za Kostanje in okolico [Katholischer slowe- nischer Bildungsverein für Köstenberg und Umgebung] zurück (→  Kostanje). In jener Zeit berief er auch eine allslowenische Kärntner Versammlung junger Männer in Sternberg/Strmec (vseslovenski koroški fantovski shod na Strmec) ein. Zwischen Oktober 1905 und November 1915 war M. zehn Jahre Pfarrer der slowenischsprachi- gen Pfarre von Poggersdorf/Pokrče am →  Klagenfurter Feld/Celovško polje, unweit seines Geburtsortes. Aus jener Zeit existiert ein Fotodokument, das ihn zusam- men mit der Lehrerin und ethnopolitischen Aktivistin Marija Einspieler (Marija →  Inzko, geb. Einspie- ler) sowie mit dem Schuldirektor Inspektor Gobanc zeigt. In jener Zeit war er auch Sodale, d. h. Mitglied der slowenischen Priestervereinigung →  Sodaliteta. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er verhaftet und in Gefängnisse in Klagenfurt/Celovec und Graz ver- bracht und 1915 wegen Majestätsbeleidigung zu einem Jahr schweren Kerkers verurteilt. Dem entging er als einfacher Soldat beim Kärntner Heimwehrregiment in Leoben (koroški domobranski polk, kader v Leobnu), von wo aus er zum Kriegsdienst in die Karpaten abkom- mandiert wurde und danach die 8. bis 10. Offensive an der Isonzo-/Soča-Front übererlebte. Auf Betreiben von Dr. Anton →  Korošec und des Bischofs von Ljubljana Anton Bonaventura Jeglič wurde er im Jänner 1918 begnadigt und vom Militärdienst befreit. Da er nicht nach Kärnten/Koroška zurück durfte (→  Vertreibung 1920), wurde er von Jeglič ab dem 1. März 1918 zum Pfarrer in Planina pri Rakeku (Postojna) in der Diözese →  Ljubljana (seit 1919 in der Diözese von →  Gorizia/ Gorica/Görz) ernannt. In Planina war er Mitglied des politischen Vereins Edinost [Einheit] und leitete die slowenische ethnopolitische Arbeit in der Vipavska do- lina (im Tal der Vipava), musste jedoch im März 1924 das nunmehr Italien zugesprochene Gebiet verlassen. Ab März 1924 ist er laut ADG-Personalakte in ver- schiedenen Pfarren des Unteren →  Gailtales/Spodnja Ziljska dolina ausgewiesen, so zunächst als Provisor in Feistritz an der Gail/Bistrica na Zilji (15. 3. 1924–31. 5. 1924), als Provisor in Göriach/Gorje (1. 6. 1924– 30.11.1924), in Vordernberg/Blače (1. 12. 1924–15. 5. 1925), als Pfarrer ebendort (16. 5. 1925–18. 3. 1935), als Pfarrer in Petschnitzen/Pečnica (19. 3. 1935–15. 3. 1938), danach als dortiger Provisor (16. 3. 1938–31. 5. 1938), als Provisor von St.  Niklas an der Drau/Drava (1. 6. 1938–14. 9. 1938) und als dessen Pfarrer ab 15. 9. 1938. Ab August 1946 war er im Krankenurlaub, ab 15. September 1946 im Ruhestand. M. engagierte sich überall auf staatlicher, Landes-, Gemeinde- und kirchlicher Ebene für die Rechte der Slowenen. Er schrieb regelmäßig für die kärntnerslo- wenische Zeitung →  Mir geschichtliche, ethnopoliti- sche und humoristische Beiträge sowie Reiseberichte. Im Mir publizierte er auch 1906 in mehreren Teilen eine modernisierte Fassung von Andrej →  Schuster– Drabosnjaks Slovenji Obace und 1911 Pred 700 leti [Vor 700 Jahren], wo er sich mit Ulrich von Liech- tenstein befasst (→  Buge was primi). Im →  Slovenec schrieb er eine Reihe von Artikeln von der Front (Iz fronte). In seiner Zeit in Planina schrieb er in den dortigen Organen Edinost und Koledar Goriške Mo- horjeve über die Slowenen im →  Val Canale/Kanaltal/ Kanalska dolina (Koroški Slovenci v Julijski krajini). In der Kärntner Edition des Koledar Mohorjeve družbe er- schien ein Beitrag zum Leben von Valentin →  Limpel, in der Zeitschrift Duhovni pastir wurden einige Predig- ten veröffentlicht. Im Kärntner Tagblatt publizierte er u. a. zum Maler Kolik (wahrscheinlich Anton Kolig), zum Zoologen Klimsch sowie zur Schriftstellerin Dolores Viesèr (nach Kotnik). Quellen : ADG (Personalakte Mahrhofer [sic !], Johann Bapt. +). Werke : Črtice iz zgodovine koroških Slovencev. In : Mir (11. 5. 1905), (www.mindoc.eu). Lit./Web : SBL (Francè Kotnik) (=  SB www.slovenska-biografija.si/ oseba/sbi340162/). – Župnik Janez Maierhofer. In : Koroška kronika,
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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