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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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870 Maria Wörth/Otok Salzburg setzt bewusst die römisch-frühchristliche Tradition fort. Der Bischofsitz Virunum unterstand ursprünglich →  Aquileia. Der Salzburger Priester und vermutliche Ladiner Modestus war in M.  S./G.  S. von 753 an als Bischof tätig, ist dort 763 gestorben und begraben. Aus Salzburg waren in M.  S./G.  S. als presbyteri tä- tig ein Maioranus (um 752), Latinus (757–765), Dupliterus und Gozharius, dem Namen nach ein karantanischer Slowene (bis 784), ein anderer Ma- ioranus (bis 784). Als Salzburger Weihbischöfe (im →  Verbrüderungsbuch ordo chori episcoporum carenta- nae regionis : Salomon choreps., Engilfrid, Alaricus, Di- aricus, Kotartus) sind noch genannt Ingo, Theode- rich, Otto und Osbaldus (bis 863). Nach 945 setzt Salzburg keine Bischöfe mehr ein, um die Entstehung eines eigenen Landesbistums zu vermeiden. Bei der Inthronisation (→  Fürsteneinsetzung) der karantani- schen Fürsten fanden jeweils in M.  S./G.  S. nach der weltlichen Zeremonie auf dem Zollfeld/Gosposvetsko polje die kirchliche Feier und das Festmahl statt. Es war die Kirche der karantanischen Prominenz. Die heutige Kirche wurde im 15. Jh. neu und als Festung gegen die Türken ausgebaut. Der deutsche Name Maria Saal hängt mit Zollfeld (urkundlich in solio) zusammen. »Zollfeld« ist eine deutsche Volksetymologie ohne Sinn. Unter dem Zoll- feld/Gosposvetsko polje liegt das municipium Claudium Virunum, die Provinzhauptstadt von Noricum mediterra- neum, ein zentraler alpiner Verkehrsknotenpunkt im rö- mischen Straßennetz. Von den Versuchen, den Namen zu deuten, ist die Ableitung aus dem Keltischen am wahrscheinlichsten (→  Inkulturation). Virunum oder das Zollfeld/Gosposvetsko polje hat früher vermutlich Sala oder Sola geheißen. Bretonisch sol bedeutet »der Boden«, also »Bodental«, das ist die 10 km lange Tal- ebene der Glan/Glina am Fuß des Ulrichsbergs/Vrh und Magdalensbergs/Štalenska gora. Vermutlich hat- ten schon die Römer den keltischen Namen volksety- mologisch umgedeutet in lateinisch solium. Auch kel- tisch (latinisiert) Sala »die Trübe« als Gegenstück zur Glana »die Klare« wäre möglich. Lit.: ES (Redaktion, P. Štih, I. Stopar : Gospa Sveta). – M. Kos : Con- versio Bagoariorum et Carantanorum. Ljubljana 1936 ; Handbuch der historischen Stätten. Bd. 2 : Alpenländer mit Südtirol. Stuttgart 1978 (Kröners Taschenausgabe 279) ; M. Zadnikar : Gospa Sveta in Gospos- vetsko polje. Klagenfurt/Celovec 1988 ; G. Piccottini : Die Römer in Kärnten. Klagenfurt 1989 ; H.-D. Pohl : Unsere slowenischen Ortsna- men. Naša slovenska krajevna imena. Klagenfurt 2010 ; H. Wolfram : Conversio Bagoariorum et Carantanorum. Das Weißbuch der Salzburger Kirche über die erfolgreiche Mission in Karantanien und Pannonien mit Zusätzen und Ergänzungen. Zweite, gründlich überarbeitete Auflage. Ljubljana 2012. Otto Kronsteiner Maria Wörth/Otok (Posojilnica za župnije Škofiče, Loga vas, Otok in Št. Ilj [Darlehenskasse für die Pfar- ren Schiefling, Augsdorf, Maria Wörth und St. Egy- den]), vgl. Sachlemmata : →  Abstimmungszonen ; →  Freising ; →  Frühmittelalterliche Kirchen in Ka- rantanien ; →  Genossenschaftswesen, →  Pfarrkarte der Diözese Gurk/Krška škofija 1924 ; St.  Paul im Lavanttal/Šentpavel v Labotski dolini ; →  Sattnitz/ Gure ; →  Sprachgrenze (2) im 18. Jh. in Kärnten/Ko- roška ; →  Wallfahrt(en) ; →  Wehrkirche(n) ; Perso- nenlemmata : →  Košir, Kristo ; →  Markovič, Peter ; →  Pernhart, Markus ; →  Petermann, Josef. Vgl.: Mir 2. 2. 1905 ; KS 6. 5. 1925 ; KS 28. 2. 1934 ; KS 13. 3. 1935 ; 13. 4. 1938 ; KS 22. 6 1938 ; KS 10. 5. 1939. Marianum, kleines Seminar für angehende Priesterse- minarkandidaten in Klagenfurt/Celovec, 1859–. Das M. wurde 1859 von Bischof Valentin →  Wiery ge- gründet und in einem Teil des Klagenfurter Priester- hauses untergebracht, nachdem infolge der Auflösung des vereinten Gurker und Lavanter →  Priesterseminars und der Errichtung eines eigenen am neuen Bischofs- sitz in Maribor die räumlichen Voraussetzungen gege- ben waren (→  Gurk, Diözese ; →  Lavant, Diözese). Bi- schof Josef →  Kahn trennte die beiden Institutionen und ermöglichte zunächst durch den Ankauf zweier Häuser die Aufnahme von 60 Zöglingen. Gleichzeitig setzte er Schritte zur Errichtung eines neuen Internats, welches 160 Zöglinge beherbergen sollte. Das Gebäude wurde 1889 fertiggestellt. Es bot mehr als 160 Zög- lingen Unterkunft, wobei darauf Bedacht genommen wurde, dass unter diesen stets ca. ein Drittel »geborene Slowenen« waren. Die Zöglinge besuchten allesamt das humanistische Gymnasium in Klagenfurt/Celovec. In der Zeitschrift →  Mir wurden jährlich Aufrufe publi- ziert, begabte Knaben zur Aufnahme im M. anzumel- den. Zugleich wurden die Slowenen aufgefordert, das M. mit finanziellen und materiellen Zuwendungen zu unterstützen. Zumindest ein Präfekt (Erzieher) war immer ein junger slowenischer Priester, der in der Re- gel auch Slowenischkurse zu führen hatte in Ergänzung zum Slowenischunterricht am Gymnasium. Für viele
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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