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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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888 Methodvita hl. Method, Fresco von Jacobo → Brollo in St. Martin bei Freudenberg/Šmartin pri Timenici, Foto Bojan-Ilija Schnabl und die Existenz slawisch/slowenischer Texte. Was den byzantinischen Kaiser zu dieser Aktion veranlasste, für die eine eigene →  Schrift, die →  Glagolica, »kompo- niert« wurde, ist undurchsichtig. Offizieller Grund war der Brief des slawischen Fürsten Rastislav (knendz slovensk) und Sventopulk aus dem »Pannonischen«. Kyrill und Method kommen 863 in die östlich an Karantanien angrenzende Region (confines Caran- tanorum), die von den Salzburgern auf ausdrücklichen Wunsch Pippins, des Vaters von Karl dem Gros- sen, religiös (doctrina et officio) betreut wurde. Der Salzburger Erzpriester Rihpaldus nemičisk pop geht daraufhin frustriert nach Salzburg zurück. Er war am südlichen Plattensee (Keszthely < lat. castellum) und in der Burg castrum (noviter Mosapurc vocatum, heute un- garisch Zalavár) des Knezen →  Kocelj tätig. Kocelj/ Kozel war der Sohn von Pribina, der 833 in Tulln (Niederösterreich) getauft und wegen seiner umsich- tigen Kooperation mit Salzburg von Ludwig »dem Deutschen« (rex Baivariorum) mit Schenkungen und Privilegien honoriert wurde. 861 ist er in einer Schlacht gegen die Maravi gefallen. Gleichzeitig (863) treffen sich in Tulln der bulgarische Chan Boris und Hludo- vicus/Ludwig »der Deutsche«. Zur selben Zeit reist eine bulgarische Delegation über Cividale (friul. Civi- dât, slow. Čedad) nach Rom, um die Christianisierung der Bulgaren durch Rom vorzubereiten. Die duces Sventopulk und Rastislav aus der Stadt Morava (tes Pannonias), in der jeweiligen men- talen Geografie dem südöstlichen oder nördlichen Morava, wenden sich um slawische Missionare an den byzantinischen Kaiser. Ihr Grund ist laut M.: Zu uns sind viele Christenlehrer gekommen, von den Welschen, den Byzantinern und den Franken und haben uns verschieden belehrt. Wir Slowenen sind einfache Leute und haben nie- mand, der uns zur Wahrheit führt. Daher schick uns, o guter Herrscher, einen solchen Mann, der uns volles Recht auf die Wahrheit gewährt. (M. V) Fakt ist, dass Salzburg schon seit etwa 750 (→  Vir- gil, →  Conversio) in der Region tätig war, Kirchen ge- baut und Evangelium-Lesungen in slawischer Sprache (→  Karantanerslowenisch, →  Altslowenisch) durch- führen ließ. Das bestätigt auch Papst Hadrian in seinem Brief an die duces : Diesen einen Brauch bewahrt. Bei der Messe lest den Apostel und das Evangelium zuerst römisch (lateinisch), dann slawisch (M. VIII).000 Der K000onflikt mit Salzburg gipfelt in einer Anhö- rung Methods in Anwesenheit von korol (< Carolus) Ludwig (rex Baivariorum) und fränkischer/bairischer Bischöfe. Die Tochter Ludwigs, Irmingard, ist Äb- tissin des Klosters auf der Fraueninsel (→  Chiemsee). Um 870 kommt Method auf Betreiben des Salzburger Erzbischofs Adalwin für zweieinhalb Jahre in Klos- terhaft na Švaby (→  Chiemsee). Erst auf Befehl des Papstes wird er wieder freigelassen. Das Bistum, in dem Method tätig ist (Sirmium/Morava), sei von alters her in der direkten Jurisdiktion Roms, nicht von Salzburg/ Ivavum (M. VIII, X, XII). Der Name Salzburg/Ivavum wird in der M. auffälligerweise nicht genannt, auch nicht Carantania, durch das Method laut Conversio gereist war. Trotz der Warnung der bairischen Bischöfe an →  Kocelj, Method bei sich aufzunehmen, kehrt dieser zu ihm zurück. Method übersetzt mit seinem Übersetzerstab (učenici) am Hof Koceljs (in Zalavár) die gesamte heilige Schrift in etwa 20 Jahren aus dem Griechischen (das ist der griechische Reichstext) ins »Slawische« (Altbulgarisch, →  Altkirchenslawisch. Die karantanerslowenischen Texte sind aus der lateinischen Vulgata übersetzt). 882 ist die Übersetzung abgeschlos- sen. Am 6. April 885 stirbt Method und wird als Erz- bischof von Morava (arhiepiskup moravsk) in der Ka- thedrale (vu subornei cirkvi) von Moravu tes Pannonias begraben. Die pannonischen →  Slawen/Slowenen der Salzburger Kirchen haben von dieser Bibelübersetzung
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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