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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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901 Miklosich, Franz Xaver Ritter von Miklosich-Wappen, Archiv Katja Sturm-Schnabl Franz Miklosich, Büste im Ar- kadengang des Ehrenhofes der Universität Wien (Detail), Foto Bojan-Ilija Schnabl bruar und 3. März 1910 meinte der sozialdemokrati- sche Abgeordnete Arnold Riese dazu, »dass sich die slowenischen Arbeiter noch nie gegen eine Ausgabe der Fahrkarten auf Deutsch beschwert hätten, obwohl sie kein Wort Deutsch könnten«. M. wurde als Aretirani župan [Der verhaftete Bürgermeister] literarisch von der Volkspoetin Neža Strojnik verewigt (→  Bukovništvo). In der Folge wurden die Ziele der Bemühungen von M. teilweise erreicht und die Eisenbahnbeamten verwende- ten zu Zeiten der Monarchie teilweise das Slowenische. Noch in der Zweiten Republik kam es in den 70er- Jahren des 20. Jh.s bei der Ausgabe von Fahrkarten am Bahnhof in Klagenfurt/Celovec, wenn dies von einheimischen Schülern und Studenten in sloweni- scher Sprache verlangt wurde, zur Verweigerung der verpflichtenden Dienstleistung. Dabei wurde der wirt- schaftliche und touristische Hausverstand, die Frage des kulturellen Anspruchs der Institution und des Landes sowie der Grund- und Menschenrechte völ- lig missachtet, zumal der Gebrauch des Slowenischen am Schalter, laut Zeugnissen, verboten wurde. Die Ausgabe von Fahrkarten wurde wiederum zu einer die Öffentlichkeit polarisierenden ethnopolitischen Frage und fand medialen Widerhall. M. war auch erster Obmann des Slovensko katoliško izobraževalno društvo →  Vogrče [Slowenischer katholi- scher Bildungsverein Rinkenberg]. Quellen : Slovenec 8. 10. 1909, 27. 11. 1909, 6. 12. 1909 ; Mir 13. 11. 1909, 20. 11. 1909, 19. 3. 1910 ; Koledar Družbe sv. Mohorja za leto 1911. Aus dem Wilajet Kärnten. Klagenfurt 1913, 64–69. Lit.: Petrov Anzej [Ps. für J. Messner] : Skrivno narodno razodetje. In : Slovenski vestnik, 20. 6. 1969, 24 (1408) 6 ; M. Kmecl (Hg.) : Ta hiša je moja, pa vendar moja ni. Celovec, Ljubljana 1976, 5–6, 121, 143–44 ; V. Smolej : Pesem o aretiranem županu. In : JiS 24 (1978) 1, 24–26 ; J. Lu- kan : Franz Grafenauer (1860–1935). Volkstribun der Kärntner Slowenen. Klagenfurt/Celovec 1981 (Studia Carinthiaca Slovenica ; 2) 191–202 ; F. Merhač, K. Fallend : »…  ich bin mehr Slowene geworden … !« : Sozial- psychologische Aspekte einer gewaltfreien politischen Aktion slowenischer Jugendlicher in Kärnten. Klagenfurt/Celovec 1983, 78–81, 119–125, 174 ; H. Janschitz : »Kolodvorski škandali« v provinci : ziljska železnica. In : KK 1984, 93–95 ; J. Pleterski : Slowenisch oder deutsch ? Nationale Differenzierungsprozesse in Kärnten [1848–1914]. Klagenfurt/Celovec 1996, 459–461 (slowenische Erstausgabe Ljubljana 1965, 423–24). Janez Stergar ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl Miklosich, Franz Xaver Ritter von (Fran Miklošič, Mikloschitsch, * 20. März 1813 Radomerščak [Lju- tomer, Štajerska], † 27. März 1891 Perchtoldsdorf bei Wien), Sprachwissenschafter, Philologe, Lexikograf, Slawist, Politiker. »Litterarum slavicarum professor princeps« ist die Inschrift unter seiner Büste in den Arkaden der Uni- versität Wien. M. war das älteste von 4 Kindern des Weinbauern Jurij Miklošič (1789–1879) und seiner Ehefrau Ma- rija geb. Zobovič (1789–1843). Als M. 6 Jahre alt war, zogen die Eltern nach Ljutomer, wo sie eine Gastwirt- schaft und ein Handelsgeschäft eröffneten. Sie schick- ten M. nach Varaždin zur Schule. In seinen späten Jah- ren erinnerte er sich, wie bedeutungsvoll die slawische (dem heimatlichen Dialekt sehr nahe kroatisch-kaj- kavische) Schulsprache für das Identitätsbewusstsein des slowenischen Knaben gewesen war, was er später am Gymnasium in →  Maribor an den slowenischen Mitschülern, die aus deutschsprachigen Volksschulen kamen, vermisst habe (Miklosich Korrespondenz 1991, Br. 409) (→  Identität). Als Kind slowenischer Eltern musste damals sein Bildungsweg nolens volens über eine fremde Spra- che verlaufen. Die ersten Schuljahre in Varaždin mit der kroatischen Schulsprache schärften sein Ohr für die Nuancierungen der slawischen Sprachen und die essenziellen Unterschiede zu seiner →  Muttersprache. In Maribor, wo das Deutsche die Schulsprache war, er-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
2 : J – Pl
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
502
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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