Seite - 1034 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
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Piccolomini, Eneas Silvius
Čajnče, Ottmanach/Otmanje, Cave del Predil (Raibel/
Rabelj), Lavamünd/Labot, St. Lorenzen im Lavanttal/
Šentlovrenc v labotski dolini, St. Johann am Johannser-
berg/Šentjanž na Mostiču, St. Ulrich am Johannser-
berg/Šenturh na Šentjanški gori, Völkwermarkt/Veli-
kovec.
Die Zeitung → Koroški Slovenec berichtet am 8. Ap-
ril 1925 von der Herausgabe der Pfarrkarte und über
ihre Besonderheiten. Es wird einerseits bemängelt, dass
bei den slowenischen bzw. zweisprachigen Pfarren auch
die → Ortsnamen entsprechend zweisprachig ange-
führt hätten werden sollen und dass nach der → Volks-
abstimmung in zahlreichen slowenischen bzw. zwei-
sprachigen Pfarren Priester ihren Dienst versehen, die
nicht oder nur schlecht Slowenisch sprechen.
Die sprachliche Situation der Kärntner Pfarren nach
dem Kirchenschematismus von 1917/18 stellt auch eine
einfachere zwei- bzw. freifärbige, historische, jedoch
nicht datierte und nicht signierte slowenische Karte
dar : Jezikovno razmerje po šematizmu kršk. knezoškof. ord.
iz leta 1917/18 na Koroškem, Merilo 1 :300.000 [Sprach-
liche Verhältnisse nach dem Schematismus des Gurker
erzbischöflichen Ordinariats aus dem Jahre 1917/18,
Maßstab 1 :300.000] (Titel im Bereich der Zeichener-
klärung bzw. mit der Überschrift am Blattoberrand Na-
seljenost Slovencev na Koroškem po cerkvenem šematizmu
leta 1917/18 [Besiedelung der Slowenen in Kärnten
nach dem kirchlichen Schematismus im Jahr 1917/18].
Die Kategorisierung der Pfarren unterteilt diese in
»gänzlich slowenische Pfarren«, »slowenisch-deutsche
Pfarren«, »deutsch-slowenische Pfarren« und »deutsche
Pfarren« und entspricht im Wesentlichen der Darstel-
lung von Wutte. Zusätzlich zeichnet eine Linie die
slowenisch-deutsche → Sprachgrenze und erfasst so
weitere (zweisprachige ?) Bereiche, in denen das Slowe-
nische nicht Pfarrsprache ist. Das sind etwa Bereiche
westlich von → Hermagor/Šmohor und nordwestlich
davon das Gitschtal/Višprijska dolina bis etwa auf
mittlere Höhe, Kreuzen (Križnik), (Bad) Bleiberg (Pla-
jberk) und →
Ossiach (Osoje). Der rein deutschspra-
chige Teil Kärntens wird nicht im Detail dargestellt,
was einen zweiten großen Unterschied zur Pfarrkarte
nach Wutte darstellt. Wenn auch die Sprachgrenze
nicht so weit nördlich und nordwestlich angesetzt wird
wie bei Domej (→ Sprachgrenze im 18 Jh.) oder in
den → Ortsverzeichnissen 1860, 1880/82 und 1918,
so bietet die vorliegende historische Karte doch einen
weiteren Hinweis zur historischen sprachlichen Situa-
tion in Kärnten/Koroška (sowie insbesondere auch in den Randbereichen des historischen slowenisch- bzw.
zweisprachigen Gebietes).
Zu weiteren Statistiken, betreffend der Anzahl von
Pfarren, vgl. → Gurk, Diözese/Krška škofija.
Archive : ADG, NUK.
Quellen : ADG, Diözese Gurk (Hg.) : Pfarrkarte der Diözese Gurk,
1924 (Nachdruck in : Kärnten-Archiv, Archivverlag, Wien 1993
– 2010, K.A. 06042 mit Begleittext von R. Kugler) ; Naseljenost Slo-
vencev in narodnostno razmerje na koroškem (slov. uradno ljudsko štetje
leta 1910). (Karte. Nachdruck) : Izdala : Založba Amalietti & Ama-
lietti, d.n.o. Ljubljana, marca 2006 (= Karte, NUK, Inv.-Nr. /.282-4-
72) ; Narodnostna karta Koroške – Lastno štetje 1910 (= Karte, NUK,
Inv.-Nr. /.282-4-6) ; Naseljenost Slovencev na Koroškem po cerkvenem
šematizmu leta 1917/18 (Karte, NUK, Inv.-Nr. /.282-4-10).
Lit.: dr. Moravski [Valentin Rožič] : Slovenski Korotan. Celovec 1919,
40–46 ; Personalstand der Säkular- und Regular-Geistlichkeit der Diö-
zese Gurk in Kärnten für 1917 & 1918. Klagenfurt 1919/20 ; A. Jaksch :
Pfarrkarte der Diözese Gurk. In : Car. I (1925) 61 ; Realschematismus
der Diözsese Gurk. Klagenfurt 1933 ; E. Kranzmayer : Ortsnamen-
buch von Kärnten, II. Teil, Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamen-
buch. Klagenfurt 1958 ; R. Vouk : Popis koroških utrakvističnih šol do
leta 1918, Bestandsaufnahme der Kärntner utraquistischen Schulen bis
1918. Klagenfurt/Celovec 1980 ; P. Fister : Arhitektura Zilje, Roža,
Podjune. Celovec 1989 ; T. Weiss : Panorama, Kirchen/Cerkve, Gailtal/
Zilja, Wörthersee/Sattnitz/Vrbsko jezero/Gure, Dekanat Tainach/Tinje
Dekanat. [Klagenfurt/Celovec] [s. a.] ; B.-I. Schnabl : Celovško polje,
neznani zaklad osrednje slovenske kulturne pokrajine. In : KK 2013. Ce-
lovec 2012, 107–122.
Web : Novi farni zemljevid škofije krške. In : Koroški Slovenec, 8. 4. 1925
auf www.mindoc.eu ; Katholische Kirche Kärnten/Katoliška cerkev
Koroška, Pfarren und Dekanate : www.kath-kirche-kaernten.at/pfar-
ren ; www.dlib.si (13. 4. 2013).
Bojan-Ilija Schnabl
Piccolomini, Eneas Silvius (Pius II., * 18. Oktober
1405 Corsignano [heute Pienza], † 14./15. August
1464 Ancona), Humanist, Papst.
Der aus verarmtem sienesischen Adel stammende
Eneas Silvius studierte ab 1423 in Siena, ohne einen
akademischen Grad zu erwerben. Anfang 1432 begab er
sich im Gefolge des Kardinals Domenico Capranica
zum Konzil nach Basel, wo er insbesondere durch seine
rhetorischen Fähigkeiten schnell Bekanntheit erlangte
und schließlich zum Sekretär des Konzilspapstes Felix
V. avancierte. 1442 in Frankfurt vom späteren Kaiser
Friedrich III. zum Dichter gekrönt, wechselte er noch
im gleichen Jahr in dessen Kanzlei und wurde einer der
engsten Vertrauten und Berater des Habsburgers. In
rascher Folge stieg er nach seiner Priesterweihe zum
Bischof von → Trieste/Trst/Triest (1447) und Siena
(1450) auf. 1456 wurde er Kardinal und 1458 Papst. Als
er sich 1464 in Ancona selbst an die Spitze eines Kreuz-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 2 : J – Pl
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 502
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur