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u) Die nordrhä tischen Alpen beginnen am Spliigen, endigen bei Landeck und haben
den Piz Kesch, 3.422 Meter, zum cnlminirenden Gipfel. Eine nördliche, südlich von
Chnr gelegene Vorgruppe sind die Plessnralpen; ein nordwestlich, zwischen Tirol
und Vorarlberg einerseits und Granbündten anderseits streichendes Nebenglied ist
der Rhätikou mit dem Litznerspitz, 3.124 Meter, und eine kleine, von der Jll und der
Trisanna eingeschlossene und von allen benachbarten Gebirgen deutlich geschiedene
Bergregion wird die Verwal l -Gruppe genannt. Alle östlich des Flnelapasses
gelegenen Theile der nordrhätischen Alpen werden auch unter dem Namen des
Selvrettasystems zusammengefaßt.
b) Die südrhätischen Alpen haben ihren Anfang an der Maira bei Chiaveuua, ihr
Ende bei Nauders und werden in zwei Gruppen getheilt, und zwar in die Bernina-
nnd iu die Umbrai l -Gruppe; der Berninapaß trennt beide. Die Bernina-Gruppe
ist ein mächtiges, stark vergletschertes Gebirge mit dem Piz Bernina, 4.052 Meter
hoch, die Umbrail-Gruppe hingegen ist von geringerer Höhe, erscheint in mehrere
stocksörmige Massen zersprengt und hat im Piz Langnard, 3.266 Meter, ihren
cnlminirenden Gipfel. —
Wie oben angedeutet, gehören ansehnliche Theile der rhätischen Alpen bereits zu
Österreich-Ungarn. So tritt der uordrhätische Alpenkamm am Piz Bnin, 3.327 Meter,
erst mit seinem westlichen und bald darauf mit beiden Gehängen nach Tirol über; das
nordöstliche Gehänge des Rhütikon und die Verwall-Grnppe liegen ganz und gar nud
von der Umbrail-Gruppe mehrere kleine Abschnitte im äußersten Osten derselben innerhalb
der Grenzen dieses Reiches.
L. Südliche Zone (Mittlere Südalpen). Sie beginnt am Lago maggiore uud reicht
bis zur Etsch; ihre hier zu erwähnenden Haupttheile sind:
1. Die Ort ler Alpen sind von den orobischen Alpen durch den Oglio und den
Sattel von Apriea getrennt, nördlich und östlich vou der Etsch, südlich von dem Nosbach?
(Noce) und dem Toualpaß eingeschlossen und am Stilfserjoche mit der Umbrail-Gruppe
massig verbunden. Ihr Hanptkamm streicht von Nord in Süd und sendet, parallel zur
Etsch, ein langes Nebenglied gegen Osten aus, dessen Endstück zwischen Fondo nnd Kältern
dieNonsberger Alpen heißt. Im Verhältniß zu ihrem nicht sehr bedeutenden Umfange
zählt diese Gruppe eine große Zahl hoher Gipfel, wie z. B. den Ortler, 3.905, die
Königsspitze, 3.854, den Cesalspitz (nicht Znfallspitz), 3.762 Meter, und andere mehr.
Der Ortler, der höchste Berg der Monarchie, ist ein in rauher, grimmiger Majestät
ansgethürmtes, von einem breiten Eismantel bedecktes Felsgerüst.
2. Die Adamello-Grnppe, am Tonale mit den Ortler Alpen zusammenhängend,
liegt südlich der letzteren zwischen dem Oglio einerseits, der Val Rendena nnd Ehiese
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Band
- 2
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.77 x 26.41 cm
- Seiten
- 344
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch