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Die eigentlichen Ötzthaler Alpen nehmen den westlichen Theil der Haupt-
gruppe ein und bilden in der Hauptsache einen gewaltigen, bei 20 Kilometer langen und
eben so breiten Circns, dessen Umwallnng die mittlere Höhe von 3.240 Meter hat, in
welchem die Thäler bis zu 2.300 Meter emporsteigen, und der die größten Eisfelder, sowie
die größten Gletscher der Monarchie enthält. Eine Zahl hoher Ketten strahlt von ihm
radiensörmig nach allen Seiten aus. Die höchsten Gipfel sind: die Venter Wildspitze
3.775, der Weißkogel 3.742, der Similann 3.599 Meter. Das Stnbayer Gebirge kann
als die am Timbljoche beginnende nordöstliche Fortsetzung der Ötzthaler Alpeu und das
Sareuthaler Gebirge in gleicher Weise als die südlich vom Jauseupasse sich aus-
breitende Fortsetzung der Stubayer Gebirge angesehen werden. In jenem ist das Znckerhütl,
3.507, in diesem der Hirzer, 2781 Meter, der cnlminirende Gipfel.
2. Die Zillerthaler Alpen liegen östlich der Brennerstraße und kaun ihre
weitere Umgrenzung ans dein Kärtchen ans Seite 27 ersehen werden. Das schöne Zillerthal
hat ihnen den Namen gegeben. Sie bestehen aus zwei, durch eiu eiugeschuitteues Längen-
thal getrennten Hauptmassen: dem Tnx er Gebirge und den eigentlichen Zillerthaler
Alpen; in jenem ist der Olperer, 3.490, in diesen der Hochfeiler, 3.515 Meter, der
culminirende Gipfel.
3. Die Hohen Tauern, eine weitläufige und vielgliedrige Gebirgsregion, die im
Osten bis zu de» über die Arlscharte verbuudeueu Thälern von Großarl und Malten,
reicht. Die höchsten Gipfelpunkte sind: der Großglockner, 3.797, der Großvenediger,
3.673, die Dreiherrnspitze, 3.499 Meter und andere mehr. Als gut iudividualisirte Nebeu-
gruppeu werden angenommen: die Antholzer Alpen, Hochgall, 3.442 Meter, das
Deferegger Gebirge, Weißspitz, 2.960 Meter, die Schober-Gruppe, Petzeck,
3.275 Meter, uud die Kreuzeck-Gruppe, Striedeukopf, 2.754 Meter. Alle diese vier
Untergruppen liegen auf der Südseite des Hauptkammes der Hohen Tanern.
4. Die steirischen Alpen. Diese bilden das Beispiel einer Gabeltheilung des
centralen Hauptkammes in zwei äquivalente Ketten. Gleich an der Arlscharte spaltet sich
der Hauptkamm in zwei Zweige, einen nördlichen und einen südlichen, welche zuerst das
Thal der Mnr, dann das der Mürz einschließen, sich dann wieder vereinigen und mit dem
Wechsel zu Ende gehen. Der nördliche Zweig führt bis zum Liesing-Paltenthale zuerst
de» Namen der niederen oder kleinen Tanern (Hoch-Gvlling, 2.863 Meter), dann den
des Reichensteiner Gebirges, der Hochschwab-Gruppe, der Hohen Veitsch und
der Semmeriug-Gruppe, au deren östlichem Ende, das ist am Hohen Pfaff, die
Vereinigung mit dem südlichen Zweige vor sich geht. Im südlichen Zweige kommen
folgende Untergruppen und Detailnamen vor: Pöllaer Alpen (Hafnereck, 3.061 Meter),
Stang- und Knh-Alpen, Murauer Alpen, Jndenbnrger Alpen und Große
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Band
- 2
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.77 x 26.41 cm
- Seiten
- 344
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch