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der höchste Punkt Siebenbürgens ist. Die Fogarascher Alpen reichen im Westen bis zu
dem merkwürdigen Dnrchbruchthale der Alnta, welches der Rothenthurm-Paß genannt
wird. Im Westen dieses Passes wird die Gebirgskette viel breiter, sie sendet mehrere hohe
Seitenarme sowohl nach Norden in das Innere Siebenbürgens, als auch nach Süden nach
Rumänien. Es ist dort ein ganzes Chaos von langgestreckten Rücken, hohen Kämmen
und schroffen Gipfeln mit ausgedehnten Wäldern und Alpeuweidcu. Mitten in der
Gebirgswildniß befinden sich die schönen Becken des Schylslnsses und des Strell. Man
unterscheidet folgende Hauptgruppen: das Cibingebirge, das Parenggebirge, das
Vnleangebirge, denRetjezat und die Hunyader Alpen. Im Cibingebirge enlminirt
der Tschindrel (2.248 Meter); im Parenggebirge sind die höchsten Gipfel der Sklevoj
(2.424 Meter) und die Kirscha (2.414 Meter). Das niedrigere Vnleangebirge erhebt
sich im Süden des Schylbeckens, in welchem sich die reichsten Kohlenablagcrnngen
Siebenbürgens befinden; im Norden desselben starrt das von Gemsen bevölkerte Retjezät-
gebirge empor; der höchste Gipfel ist 2.472 Meter hoch. Am nördlichen Fuße dieses
Gebirges breitet sich das herrliche Hätszegerthal aus, in welchem einst Prachtbauten der
Römer standen.
5. Das Banater Gebirge. Im Qnellgebiete des Schyl und des zur Douau
eilenden Cseruaflufses wenden sich die Gebirgszüge mehr nach Süden; der Hauptrücken
bildet die Grenze des Landes und endet mit dem Allion bei Orsova an der Donau.
Im tief eingerissenen Csernathale befinden sich die berühmten Thermen Mehädias, das
Herknlesbad. An die das Csernathal einschließenden Gebirgszüge reihen sich andere an,
die das ganze Krassö-Szörenyer Comitat ausfüllen und die nördlichen Wände des
berühmten Donandesiles bilden. Eine Depression, der Teregovaer Schlüssel, verbindet
das südwärts gerichtete Thal der Biela mit dem nach Norden streichenden Temesthal,
diese Depressionen benützt die Eisenbahn von Temesvar nach Orsova. Das Bistrathal
führt in östlicher Richtung durch den seit den Römerzeiten berühmten Eisernenthor-Paß
in das Strellthal uach Siebenbürgen. In diesen Banater Gebirgen befinden sich reiche
Erz- uud Kohlenlager. Die westlichen Ausläufer reichen bis Weißkirchen, Werschetz und
Bnziäs; nördlich streicht das Pojana Rnfzka-Gebirge bis zum Durchbruchthale des
Maros. Die höchsten Gipfel in diesen Alpen des Banats sind: Gngn (2.339 Meter),
Godjan (2.244 Meter), Szarko (2.212 Meter), Vnrvu-Pietr i (1.813 Meter),
Szemenik (1.548 Meter) und Pojäua Rufzka (1.360 Meter).
6. Die Alpen des Banats bilden das südlichste Glied des Westrandes von Sieben-
bürgen; das mittlere Glied desselben liegt im Norden des Marosthales und erstreckt sich
nördlich bis zu den Thälern des schnellen Körös und des in den kleinen Szamos
mündenden Kapnsbaches. Es besteht ans mächtigen Gebirgsmassen, die sich weithin nach
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Band
- 2
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.77 x 26.41 cm
- Seiten
- 344
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch