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vor. Im Salzburg'schen sind Theile des Salzach-, in Steiermark Theile des Ennsthales
versumpft; in Krain liegt das Laibacher Moor, in Dalmatien besteheil die Sümpfe im
Mündnngsdelta der Narenta und im Küstenlande ragen bei Aqnileja und Monfalcone
die Lagune« an der Nordküste der Adria mit ihrem östlichen Ende nach Österreich herein.
V. Mineralquellen.
Es gibt kein Land in Europa, das sich in Beziehung auf Zahl, Mannigfaltigkeit,
Heilkraft und Frequenz seiner Mineralquellen mit Österreich-Ungarn messen könnte. Die
meisten dieser Quellen sind zugleich Thermen und erreichen in einzelnen Fällen sehr hohe
Temperaturen; viele werden zu hygienischen Zwecken, und zwar als Bäder oder als
Gesundbrunnen verwendet nnd nach den wichtigsten mineralischen Bestandtheilen, die sie
führen, bezeichnet.
Wenn wir im Nachfolgenden einige der wichtigeren Mineralquellen der Monarchie
nach ihren Gattungen geordnet aufzählen, werden wir auffallend hohe Quellentemperaturen
unter Klammern anmerken.
1. Quellen mit Eisenvitriol: Levico in Tirol, Rosenau in Ungarn.
2. Indifferente Quellen: Vöslan in Niederösterreich, Tüffer und Neuhaus in
Steiermark, Gastein in Salzburg (25'8 bis 49 6° E.), Teplitz in Krain (38 bis 50° E.),
Villach in Kärnten, Brennerbad in Tirol, Johannisbad, Teplitz und Schönau (32 bis 48° C.)
iu Böhmen, Erlau und Großwardein in Ungarn (37'5 bis 45° C.), Darnvar in Slavonien
(40° C.), Töplitz-Krapiua, Topuszko (50 bis 55 5° C.) und Stubica (53° C.) in Kroatien.
3. Säuerl inge von verschiedener Mischung: Gleichenberg und Rohitsch in Steier-
mark, Vellach und Preblau iu Kärnten, Pejo, Eomano und Obladis in Tirol, Franzensbad,
Gießhübel, Marienbad, Königswart und Liebwerda in Böhmen, Szczawnica und Krzynica
in Galizien; Bärtfeld, Schmecks (Tätra-Füred), Szuliu, Vichuje (40° E.), Füred, Lucsky
Korytuica und Buziäs in Ungarn, Borszek, Elöpatak, Dombhät, Jakabfalva, Kovaszna
und Tusuäd in Siebenbürgen, Kifeljak und Bratalovac in Bosnien.
4. Alkalinisch-erdige Quellen:
a) Glaubersalzquellen: Karlsbad, Franzensbad,* Sangerberg in Böhmen, Jvända
in Ungarn;
b) Bittersalzquellen: Seidschütz, Seidlitz, Püllna in Böhmen, Jvända und Budapest
in Ungarn, Ölves in Siebenbürgen;
e) von anderer Zusammensetzung: Ebriach iu Kärnten, Heiligenkreuz bei Hall in Tirol,
Stnbnya (46 5° E.), Buziäs in Ungarn, Lipik (46 bis 63° C.) in Slavonien.
* Manche Cu^orte besitzen Quellen von verschiedener Art, weßhalb sie unter dieser und jener Qualification
erwähnt sind.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Band
- 2
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.77 x 26.41 cm
- Seiten
- 344
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch