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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 89 -
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89 Die krystallinischen Schiefergesteine sind die ältesten uns überhaupt bekannten Gesteine der Erde; zur Zeit ihrer Bildung — über die Art und Weise, wie diese erfolgte, haben wir zwar zahlreiche Hypothesen, aber keine auf Beobachtungen gestützte besser begründete Theorie — belebte vielleicht noch kein organisches Wesen unseren Planeten; sie bilden vielmehr allerorts die Unterlage der mächtigen Reihe von Versteinerungen führenden Sedimentgesteinen, auf welche wir später zurückkommen wollen. Ihre wichtigsten Abarten sind: Gneiß, bestehend aus Quarz, Feldspath und Glimmer; Glimmerschiefer, bestehend aus Quarz und Glimmer, dessen Bestandtheile makroskopisch ausgebildet, das heißt mit freiem Auge erkennbar sind, und Phyllit oder krystallinischer Thonschiefer, der dieselben Mineralien enthält, aber in so kleinen Körnchen und Schüppchen, daß man die- selben erst unter dem Mikroskop in der anscheinend gleichförmigen Masse unterscheiden kann. Von weiteren hierher gehörigen Gesteinen, die aber nur weit geringere Verbreitung in unseren Gebirgen erlangen, seien noch erwähnt: Hornblendeschiefer, Chloritschiefer und Talkschiefer, durch das Vorherrschen der Mineralien bezeichnet, von welchen sie die Namen haben, und krystallinischer Kalk, auch Urkalk genannt, der aus Körnern von Kalkspath besteht und zwar keine Schieferstrnetur besitzt, aber doch den krystallinischen Schiefergesteinen zugezählt werden muß, weil er in regelmäßigen Bänken mit ihnen wechsellagert. Die altkrystallinischen Massengesteine durchbrechen in Gängen oder Stöcken die Schiefergesteine, oder sie sind ihnen in mächtigen Lagern eingebettet, oder endlich bilden sie für sich allein ganze Gebirgsmasfen. Auch über die Art ihres Entstehens ist man noch durchaus nicht völlig im Klaren, doch kann man für viele Vorkommen eine Bildung durch Erstarrung eines aus den Tiefen gekommenen flüssigen oder halbflüssigen Gesteins- magma mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen. Das weitaus wichtigste Gestein dieser Gruppe ist der Granit, der wie der Gneiß aus Quarz, Feldspath und Glimmer besteht; weiter gehören hierher der Syenit, ein körniges Gemenge von Feldspath und Hornblende, der Felsitporphyr, der in einer dichten aus Quarz und Feldspath bestehenden Grund- masse größere, ausgebildete Krystalle derselben Mineralien erkennen läßt, der Diorit, der im Wesentlichen aus Hornblende und Plagioklas (schiefwinklig spaltender Feldspath) und der Diabas, der aus Augit und Plagioklas besteht, endlich theilweise auch der Serpentin, ein Magnesiasilikat, welches durch Umwandlung aus verschiedenen krystallinischen Schiefer- und Massengesteinen entstanden ist und daher bald zu den ersteren, bald zu den letzteren gestellt werden muß. Die tieferen Theile der Gebirge, die minder hohen, den krystallinischen Stöcken an- und vorgelagerten Berg- und Hügelgebiete sind vorwaltend das Herrschfeld der zwei älteren Gruppen der Sedimentgesteine.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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