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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 102 -
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102 Die Hauptmasse der Kalksteine selbst wird durch verschiedene Glieder der oberen Trias und durch die Gesteine der rhätischen Stufe gebildet. In den außeralpinen Gebieten in Nordeuropa besteht die obere Trias, der sogenannte Kellper, aus sandig-mergeligen Schichten, die zumeist als Land- oder Süßwasserbildung erscheinen, und die rhätische Stufe besteht daselbst aus einem nur wenige Meter mächtigen, aus gleichem Materiale bestehenden marinen Schichteneomplex, der an der Grenze zwischen Trias und Jura auftritt. In unseren Alpen dagegen erscheinen diese Gebilde in ganz anderer Facies-Eutwickluug als echt marine Kalksteine, die, wie z. B. die der Trias angehörigen Hallstädter-, Wetterstein- uud Esinokalke oder wie der rhätische Hauptdolomit und der Dachsteinkalk, gewaltige Bergmassen zusammensetzen und deren Mächtigkeit nach Tausenden von Fußen gemessen werden muß. Zwischen ihren Schichten, oder auch als abweichende Facies sie vertretend, zeigen sich übrigens auch an zahlreichen Stellen mergelig-sandige Schichtgruppen wie die Cassianer und Raibler Schichten der Trias oder die Kössener Schichten, die der rhätischen Stufe angehören. Verhältnißmäßig untergeordnet gegen die genannten Gebilde nehmen Jura, Kreide und Eocengesteine an der Zusammensetzung der eigentlichen Kalkalpen Antheil. Besonders zu erwähnen sind die dem Lias angehörigen sogenannten Adnether Schichten, rothe marmorartige cephalopodenreiche Kalksteine, die von dem Dorfe Adneth bei Hallein, wo sie in großen Steinbrüchen gewonnen werden, ihren Namen haben; sie finden vielfach zunächst in Salzburg und auch weiter im Lande Verwendung zu architektonischen Zwecken; die aus Mergeln und Sandsteinen bestehenden, ebenfalls der Liasformation angehörigen Grestener Schichten, die namentlich in der nördlichen Hälfte des östlichsten Theiles unserer Kalkalpen eine weite Verbreitung erlangen; die der Kreideformation angehörigeu Marmore am Nordfuß des Untersberges bei Salzburg, die das Material zu manchen neueren Prachtbauten in München lieferten; endlich die ebenfalls der Kreideformation angehörigen Gosangebilde, die, zumeist aus mergeligen und sandigen Gesteinen bestehend, den Grund tieferer Thäler und Senkungsgebiete unserer Kalkzone, wie das Brandenberger- thal in Tirol, das Gosauthal bei Ischl, jenes von Windisch-Garsten, von Gams bei Reifling, die sogenannte Neue Welt am Fuße der Hohen Wand westlich bei Wiener- Neustadt u. s. w. ausfüllen. Wesentlich verschieden von der Physiognomie der krystallinischen Centralalpen ist jene der Kalkalpen. Vielfach sind es ausgedehnte Hochplateaux, wie beispielsweise in der Hochschwab-Gruppe, die in fast senkrechten nackten Steilwänden gegen die tief eingesenkten Thaleinschnitte und engen Felsklammen abfallen. Langsamer und in geringerem Maße als die Silikatgesteine liefern die Kalksteine durch Verwitterung fruchtbaren Boden; bis zu bedeutenden Tiefen herab erscheinen darum häufig nicht nur die Thalgehänge, sondern auch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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