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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 132 -
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132 Die Tiefländer und großen Neogenbecken. Gemeinschaftlich allen hier in Betracht kommenden Gebieten ist, daß sie von vorzugs- weise lockeren, meist horizontal gelagerten und nur hin und wieder au den Rändern local aufgerichteten Schichten der Nevgenformation, auf welche dann weiter noch Diluvial- und Alluvialablagerungen liegen, ausgefüllt sind. Man gliedert diese Neogeuschichten weiter in eine untere S tu fe mit reicher mariner Fauna von mehr weniger subtropischem Charakter, iu die sarmatische S tu fe mit verarmter Fauna von mehr nordischen! Gepräge und die Congerienftufe, deren Schalthiere in brackischen oder süßeu Gewässern gelebt haben. Allen Stufen sind Reste von Landthieren und -Pflanzen eingebettet, die vom Festlande nnd den Inseln eingeschwemmt wurden; vielfach findet man auch in den tiefereu Stufen Absätze aus Süßwasser. Die Ablagerungen in den Tiefländern vorzugsweise liefern den fruchtbarsten Boden für die Landwirthschaft, bieten aber in dieser Beziehung nach ihren petrographischen Merkmalen erhebliche Unterschiede. So bedingen die Thone, Mergel nnd Sandsteine, die in vielfacher Wechsellagerung innig mit einander verbunden vorkommen, meist einen fruchtbaren Boden. Der Leithakalk, ein zoogenes, aus den Kalkabsonderungen von Korallen und steinbildenden Algen, dann Gehäusen von Protozoen und Mollusken bestehendes Gebilde, das verbreitetste Kalkgestein der marinen Nevgenformation und der Cerithieukalk der sarmatischen Stufe sind häufiger mit Wald bedeckt als zur Feldcultur verwendet. Der Diluvialsaud und Schotter, zu welchen auch der am Rande der Gebirge oft in erheblicher Menge verbreitete Glacialschntt — nnter Mitwirkung der Gletscher anfgehänfte Geschiebe- uud Saudmassen, — dann der Flugsand gehören, bilden häufig sterilen Boden, wogegen wieder der Diluviallehm uud insbesondere der über weite Gebiete verbreitete Löß sich durch große Fruchtbarkeit auszeichnen. Letzterer ist ein lockerer, feinerdiger, kalkhaltiger Lehm, der keine deutliche Schichtung zeigt, keine Reste von Wasser- thieren, sondern vorzugsweise nur solche von Landschnecken und Landsäugethieren enthält und sich dadurch als eine Anhäufung von feinen, durch die bewegte Luft zusammen- getragenen Gesteinspartikelchen, als eine snbaerische Bildung zn erkennen gibt. In dem oberen Donau-Becken, soweit dasselbe in das Gebiet unserer Monarchie fällt, herrschen am Rande gegen die Alpen Schotter und Konglomerate, weiter gegen die Donau zu meist petrefaeteuarme, der marinen Stufe ungehörige Sande und sandige Thone, die unter der Localbezeichnuug Schlier bekauut sind, vor. Reinere Kalksteine fehlen gänzlich. Einer höheren, wahrscheinlich der Congerienftufe, fallen die mächtigen Massen von Schotter und Conglomerat zu, die im Hausruckgebirge herrschen, sowie das reiche Liguit- flötz an der Basis derselben, welches in energisch betriebenen Bergbanen ausgebeutet wird.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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