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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 136 -
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136 Küsteusanm des Onarnero. Ter Jänner von Laibach z. B. ist noch nm nahezu 1° kälter als der von Wien. Wenn unser Reisender aber einen kleinen Umweg über Kärnten nicht scheuen würde, so hätte er Gelegenheit, bei Klagenfurt (oder auch im unteren Dranthale) die Temperatur des österreichischen Sibiriens zu erproben. Ter Jänner von Klagenfurt ist mit —6°2 Mitteltemperatur gerade um 1° kälter als der von Hammerfest, der nördlichsten Stadt Europas unter 70° 42' nördlicher Breite. Man müßte an der Küste Europas vom Nordeap (Jännertemperatur —4°) bis au die spanische Nordküste hinab reisen, um einen gleichen Unterschied der Jännertemperatur zu erfahren, wie er zwischen Klagenfurt und Fiumc besteht. Es ist durchaus nicht die größere Seehöhe der erstgeuanutcu Stadt (440 Meter), welcher diese strenge Winterkälte als Ursache zugeschrieben werde» darf; nach den Erfahrungen, die wir über die Tempcratnrändcrnngen mit der Höhe in Kärnten besitzen, können wir getrost behaupten, daß, selbst wenn die Sohle des kärntnerischen Beckens bis zum Meeresniveau eingesenkt wäre, die Temperatur von Klagenfurt dadurch kaum milder würde. Wenn unser Reisender auch den äußersten Nordosten der Monarchie aussuche» wollte, er würde keine so niedrige Wintertemperatnr mehr antreffen, denn der Jänner von Tarnopol (in 304 Meter Seehöhe) hat doch erst —5°3 Mitteltemperatur uud selbst das rauhe Ärva-Varalja im oberungarischen Berglande (500 Meter Seehöhe) hat —5°5. Wollte er dauu erproben, ob nicht in der Richtung von Ost nach West größere Wärme- uuterschiede aufzufinden wären, so könnte er vom äußersten Osten der Monarchie, etwa von Czeruowitz, nach dem äußersten Westen, nach Bregenz, in ermüdender Fahrt einen Längenunterschied von 16° 2 zurücklegen, der mehr als eine Stunde Uhrdifferenz bedeutet, und er würde doch nur 3° an Mittelwärme gewonnen haben (Czernowitz —4°0, Bregenz —1°0). Deßgleichen möchte er vielleicht erstannen, durch eine Ubersiedlung von Wien nach Bodenbach, an der äußersten Nordgrenze der Monarchie, sich einen etwas milderen Winter eingetauscht zu haben (Jäuuertemperatur —1°7). Wie wenig die geographische Breite allein in Österreich-Ungarn die Wintertcmperatnr bestimmt, erführt man auch, wem, man die Südgrenze Ungarns aufsucht uud dort noch in Panesova, das um einen halben Breitegrad südlicher als Finme liegt, eine Jännertemperatnr von —0°8 antrifft; Szegedin, weniger nördlich als Görz gelegen, hat noch —1°1. Wir haben eine flüchtige Umschau gehalten, welche Unterschiede der Wärmcvertheilnng wir im strengsten Wintermonate unter normalen Verhältnissen in Österreich-Ungarn antreffen können, wenn wir nicht gerade die höchstgelegenen Wohnstätten aufsuchen wollen. Jenes weitere Element, welches in Österreich-Ungarn neben dessen Erstrecknng nach Breite und Länge, neben Meeresnähe oder -Ferne die großen klimatischen Verschiedenheiten bedingt, das ist die bedeutende Erhebung großer Ländertheile über das Meeresniveau,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild