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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 140 -
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140 unteren Donau herauf iu Bewegung (Oravieza -i-12). Bald darauf hat er auch schon von dem Westen Europas Besitz ergriffen, in Paris, Genf kommt er circa neun Tage früher an als in Wien, fast gleichzeitig im mittleren Rheinthale, in der Gegend von Mainz. Die baierische Hochebene hält ihn lange auf (in München zieht er vierzehn Tage später ein als in Wien); um nach Oberösterreich vorzudringen, braucht er sechs bis sieben Tage, von Wien aus gerechnet. Am Ufer des Bodensees tritt er dagegen schon einige Tage früher ein (Bregenz-i-4). Nun breitet er sich auch allmälig über die nördlichen und östlichen Provinzen Österreich-Ungarns aus. Im böhmischen Becken kommt er etwa eine Woche später an als in Wien (Prag —7, Pisek —6, Caslau —8) und von Galizien ergreift er gar erst nach zwei Wochen vollständigen Besitz (Krakau —13, Lemberg, Rzeszow —15, Zkoezöw —20, Czernowitz —13). Um vom südlichen Dalmatien bis an die Nordostgrenze des Reiches vorzudringen, braucht also der Frühling nahe zweieinhalb Monate. In die südlichen Thäler von Siebenbürgen findet er seinen Weg erst eine halbe bis eine ganze Woche später als nach Wien, die Gegend von Budapest nimmt er nahe gleich- zeitig mit jener von Wien in Besitz. In den nördlichen Karpathenthälern kommt der Frühling zwei bis drei Wochen später als in Wien und Budapest an, die rauhen Hochflächen des Erzgebirges erreicht er erst nach einem Monate und darüber. Gleichzeitig ist er auch schon in Moskau eingetroffen. Zu den höchsten bewohnten Alpenthälern in 1.600 bis 1.800 Meter Seehöhe steigt er mühsam in anderthalb Monaten (von Wien aus gerechnet) hinauf und erreicht sie zur selbeu Zeit, wo er auf feinem Wege durch das nördliche Europa schon vor St. Petersburg augekommen ist. Von Dalmatien aus gerechnet war er demnach etwas mehr als ein Vierteljahr unterwegs. Die beiden Bilder „Frühling in Schlesien und Dalmatien" bringen uns die Ver- schiedenheit in der Erscheinung des Frühlings dem landschaftlichen Elemente nach an zwei ziemlich entgegengesetzten Theilen von Österreich-Ungarn zur lebhaften Anschauung. Der Zeit nach liegen sie dem vorhin Gesagten zufolge um circa zwei Monate auseinander. Der Eintritt der Frühlingsblütezeit* verzögert sich durchschnittlich um drei Tage für je 100 Meter Erhebung; genau denselben Einfluß hat (in Österreich-Ungarn) die Zunahme der geographischen Breite um einen Grad. Auch für die Fruchtreife bedeutet die Zunahme der Seehöhe um 100 Meter dasselbe wie eine Zunahme der geographischen Breite um einen Grad. Die Fruchtreife braucht aber etwas mehr als das Doppelte, um den gleichen Weg zurückzulegen wie der Eintritt der Frühlingsblüten, nämlich fast genau eine Woche für je 100 Meter Erhebung oder für einen Breitegrad. * Aprilblüten von Wien.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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