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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 167 -
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167 Verdunstung, die Saaten vergilben, brennen aus oder werden zu früh reif, die Gras- narbe der Wiesen vertrocknet gänzlich. Dichte Staubwolken bedecken nun das ganze Alföld, kanm sieht das Auge hier und da einen grünenden Fleck. Endlich öffnen sich die Schleusen des Himmels, das dürstende Erdreich wird getränkt, und nun erwacht die Vegetation aus ihrem Sommerschlafe. Die Fluren werden wieder grün, oft bekleiden sich auch die Bäume und Sträucher mit neuem Laub. Der Laudmauu geht nun wieder an seine Arbeit. Das Getreide hatte er Ende Juni oder Anfangs Juli eingeerntet, im August beginnt er schon wieder den Acker zu bestellen; zunächst säet er den Raps, dann im September und Oetober den Weizen und das Korn. Der Mais wird erst im Oetober reif, oft muß derselbe auch halbreif und feucht eiugeheimst werden." (Hnnfalvy.) Das Hereinbrechen eines Gewittersturmes auf der Ebene nach längerer Dürre bringt uufer Bild auf Seite 161 zur Anschauung. Die selteneren Gewitter der großen Ebenen sind zumeist Sturmgewitter im Gefolge eines Barometerminimums im Gegensatz zu den häufigeren localeu Gewittern in Bergländern, denen kein Wettersturz folgt. Nach der Trockenheit des Hochsommers und des Herbstanfanges folgt im Oetober, namentlich aber im November eiue zweite Regenzeit, die für die große ungarische Niederung charakteristisch ist. Mai und Juni haben den meisten Regen gebracht, dann aber nimmt die Regenmenge rasch ab und genügt oft nicht mehr bei der rasch steigenden Hitze und Luft- trockenheit. Die Regenmenge des Sommers an sich ist in der ungarischen Niederung eben nicht gering (zu Budapest 16 Eeutimeter, Szegedin 16 bis 17, Debreezin 23, Nyiregyhäza 21, Pauesova 23) und durchschnittlich größer als in der Mitte des böhmischen Beckens (z. B. Prag 19, Leitmeritz 20, Easlan 18 Eentimeter), aber die Vertheilnng ist weniger gleichmäßig und die Sommerhitze und Trockenheit größer. Der Regen fällt mehr in knrzen heftigen, aber seltenen Güssen, das Wasser fließt dann oberflächlich ab, nur wenig dringt in den Boden ein und derselbe trocknet bei der hohen Wärme und den lebhaften Winden wieder rasch ab. In den Steppen Südrußlands ist diese ungünstige Form der Niederschläge der heißen Jahreszeit am meisten vorherrschend. Die ungarischen Niederungen haben schon Anklänge daran. Die Regenwahrscheinlichkeit ist im Sommer stark herabgedrückt. Im Jnni kommen auf je 10 Tage uoch 3 Regentage, im Juli kaum mehr 3, im August kaum noch 2>/z; im ungarischen Oberland dagegen im Juni 4, Juli fast uoch 4, im August über 3. In den regenreichen Theilen der Alpen ist im Sommer durchschnittlich mindestens jeder zweite Tag ein Regentag, im Alföld im Spätsommer nur jeder füufte Tag. Die durchschnittliche Zahl der Tage mit Schneefall ist ungefähr im Tieflaude kaum 23, im oberungarischen Berglande über 50, in Siebenbürgen 44. Natürlich beziehen sich auch die letzten beiden Angaben nur auf die bewohnten Thäler. Im Tieflande leiden die Saaten öfter unter Schneemangel als durch eiue zu große Schneemenge.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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