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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 180 -
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180 oder Frost verursacht. In Ungarisch-Altenburg zum Beispiel gab es im Jahre 1862 vom 5. Mai bis zum 22. September, also durch 140 Tage, keinen einzigen ergiebigen Regenfall, im Jahre 1863 durch 134 Tage, 1865 durch 137 Tage, beide Male von Mitte Juli bis Ende Oetober. Auch das Marchfeld leidet öfter an ähnlicher Sommertrockenheit, indem die einzelnen Regenschauer, die gelegentlich fallen, nicht genügend sind, um den von der Hitze ausgetrockneten Bodeu befruchtend zu durchfeuchten. Im Westen des Wienerwaldes und in diesem selbst kommen derartige Trockenperioden nicht mehr vor, uoch weniger in den niederösterreichischen Alpen. Je weiter nach Westen wir im nördlichen Alpenvorland von Nieder- und Oberösterreich fortschreiten, desto feuchter wird das Klima und desto gleich- mäßiger der Regenfall. Sommerdürren sind da unbekannt, die Ernten leiden dagegen häufig uuter verlängerten Regenperioden. Melk hat 61 Centimeter jährlichen Niederschlag, die Gegend von Linz schon 75 bis 86 Centimeter, Kremsmünster 100, Salzburg 116. Da gleichzeitig die Sommerwärme abnimmt, sobald wir das Wiener Becken und das Marchfeld nach Westen hin verlassen, so ergibt sich, daß hier der Sommer viel mehr durch Kühle und Nässe verdorben wird, als durch Trockenheit und Hitze. Während in Wien die mittlere Julitemperatur noch 20° beträgt, ist sie in Krems nur mehr 19°3, in Linz 18°7, in Kremsmünster 18, in Salzburg 17°5; die Jännertemperaturen dieser Orte liegen zwischen —2°5 und —3°. Die vorherrschenden Winde im Wiener Becken nnd im Marchfeld sind der trockene, im Sommer heiße Südost- und der kühle, oft nasse Nordwestwind. Der so häufig ganz ohne Übergang sich vollziehende Wechsel zwischen diesen Winden gibt auch zu schroffe» Wechseln in der Temperatur uud im Feuchtigkeitsgehalt der Luft Veranlassung, die sehr unangenehm empfunden werden. Constante und meist heftige Bewegung der Lnft ist eine weitere Eigenthümlichkeit des Klimas der Niederung vou Wien. Ihre Ursachen sind schon früher in Kürze erläutert worden. Das Klima des ungarischen Hügel- und Berglandes zwischen der Donau und den Ostalpen selbst unterscheidet sich von dem des nördlichen Alpen- vorlandes durch höhere Sommerwärme und geringere Niederschläge, ohne aber von der Trockenheit und Hitze des Alsöld, das im Osten angrenzt, zn leiden. Die Ostalpen schützen diese Länder nach Westen und Nordwesten gegen die nassen und kühlen Regenwinde des Sommers, die warmen Süd- und Südostwinde haben dagegen ungehinderten Zutritt. Das Klima wird dadurch etwas contineutaler, der Winter etwas strenger, dagegen der Sommer wärmer. Weiter nach Süden, in Kroatien und Slavonien, treten schon Anklänge an das Küsteuklima auf, namentlich die Regenvertheilung auf die einzelnen Monate nähert sich jener an den adriatischen Küsten. Der Herbst wird regenreicher. Die größte Regenmenge fällt im Mai und im Oetober, im Sommer lassen die Regen etwas nach, aber nicht in dem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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