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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 183 -
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183 Die Sommertemperaturen sind dagegen wieder normal mit der Seehöhe abnehmend. Die Julitemperatur zu Prägraten ist 14°0, zu Tamsweg 14°6, zu Sachsenburg 17°4, zu Tröpolach 17°9, zu Klagenfurt 18°8. Eine klimatische Eigenthümlichkeit der südlichen Thäler der hohen Tauern sind die große Heiterkeit des Himmels und die sehr geringen Niederschläge während der Wintermonate. Der Theil von Steiermark im Süden der Ausläufer der Ceutralalpeu hat ein viel milderes und weniger extremes Klima als Kärnten unter der gleichen Breite. Die Landes- hauptstadt Graz hat bei einem Jahresmittel von 9°2 im Jänner —2°1, im Juli 19°8 Mittelwärme. Ju Krain dagegen wiederholt sich im Becken von Laibach einigermaßen die abnorme Winterkälte Kärntens; die Hochfläche des Karst hat im Winter große Schnee- mengen und zuweilen extrem niedrige Temperaturminima, aber der Einfluß der warmen Lüfte des adriatischen Meeres macht sich nach Süden hin immer fühlbarer. Die Geißel der Karstgegenden ist die Bora, die mit furchtbarer Vehemenz im Winter über die Hochflächen hinbraust und durch Schneeverwehungen oder die Gewalt ihres Anpralles zeitweilig selbst den Eisenbahnverkehr unterbricht. Unter der gleichen Breite mit dem südlichen Kärnten und mit Krain liegend, nur zwei Längengrade westlicher, steht Südtirol mit diesen Ländern im schroffen klimatischen Gegensatz. Es erfreut sich einer außerordentlichen klimatischen Begünstigung nicht nur gegenüber diesen Ländern, sondern selbst gegenüber der oberitalienischen Ebene. Es stellt eine südliche klimatische Oase dar, nach Westen, Norden und Osten durch die gewaltigsten Gebirgsstöcke der Ostalpen allseitig gedeckt und nur nach Süden hin offen. Im Etschthale wie im Eisackthale südlich von Franzensfeste haben wir das auffallendste Beispiel, von welchem Einfluß die orographischeu Verhältnisse auf das locale Klima fei» können. Schon vorhin haben wir angeführt, daß der Frühling in der Gegend von Bozen viel früher einzieht als auf der oberitalieuifcheu Ebene. Das mittlere Etschthal ist die einzige Gegend in Österreich-Ungarn, wo fern vom Meere die mittlere Temperatur des kältesten Monats nicht unter den Gefrierpunkt sinkt. Aber nicht allein die Winter sind milde, auch der Sommer ist sehr warm, ja heiß, die Quantität der Niederschläge ist für eine Gebirgsgegend, noch dazu auf der Südseite der Alpen, gering, aber durch günstige zeitliche Vertheiluug ausreichend für die Culturen. Die große Heiterkeit des Winterhimmels, der Schutz gegen heftige und kalte Winde macht manche Gegenden von Südtirol (Gries bei Bozen, Meran, Areo, Riva) zu gesuchten klimatischen Wintercurorteu. Das untere Jsonzothal genießt ähnliche klimatische Vorzüge, die Nähe des Meeres macht den Winter noch erheblich milder (Temperatur von Görz im Jänner 3°1, im Juli 22° 8, im Jahre 12°6); dagegen ist die Regenmenge sehr groß, namentlich im Frühsommer und Herbst (Jahressumme 164 Eentimeter).
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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