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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 218 -
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218 von der bis auf das Jvancieagebirge sich vorschiebenden Grenze des zusammenhängenden baltischen Florengebietes ein Schwärm kleiner baltischer Inseln inmitten der Pontischen Flora, so namentlich auf dem Krainer Schneeberg, der Kapella und Pljesevica, dem südlichen Velebit und der Dinara. Gegen die alpine Flora wird die baltische Flora durch die obere Grenze der hoch- stämmigen Nadelholzwälder abgegrenzt. Der Winterschlaf der Pflanzen erstreckt sich im Bereiche der baltischen Flora in den ranhesten Lagen über acht, in den mildesten Lagen über vier, an den meisten Orten über fünf Monate. Der durch das Aufsteigen des Frühlingssaftes in den Stämmen der Holz- pflanzen, dnrch das Entknospen der meisten Bäume und Sträucher und durch das Ergrünen der Fluren bezeichnete Beginn der Vegetationszeit tritt an günstig gelegenen Punkten und in günstigen Jahren in der zweiten Hälfte März, unter den ungünstigsten Verhältnissen in der zweiten Hälfte Mai ein. Der Boden ist zu dieser Zeit durch die Schmelzwässer des Wiuterschuees noch reichlich durchfeuchtet. Die Entwicklung der Vegetation geht anfänglich nur langsam vor sich, wird häufig durch vereinzelte Temperaturdepressionen in dem unbeständigen Monat April und in der ersten Hälfte des Mai sehr verzögert, kommt aber dann in einen gleichmäßigen, etwas rascheren Fluß. Äußerst günstig wirkt hier der Umstand, daß im Sommer die höchsten Temperaturen mit der größten Menge der atmosphärischen Niederschläge zusammentreffen. Von August angefangen nimmt zwar die Regenmenge allmälig ab, erhält sich aber doch noch immer auf einer solchen Höhe, daß ein Mißverhältniß zwischen der Feuchtigkeit des Bodens und der Temperatur nicht eintritt, demzufolge es im baltischen Florengebiete zu einem durch Trockenheit veranlaßten Sommerschlaf der Pflanzenwelt nicht kommen kann. Die Wiesen erhalten sich den ganzen Sommer und Herbst über grün und an die Schneeglöckchen des März schließt sich ein ununterbrochener Blüteureigeu zu den Zeitlosen, welche im September oder Anfang Oetober die Matten schmücken. Mitte Oetober stellen sich regelmäßig schon Reife und Fröste ein, und das zu dieser Zeit stattfindende Verfärben und Abfallen des Laubes bezeichnet den Beginn des Winterschlafes. Die Wärme, welche den Pflanzen der baltischen Flora während ihrer Vegetationszeit in dem oben umgrenzten Gebiete zukommt, reicht vollständig aus, damit selbst in den ranhesten Lagen mächtige hochstämmige Bäume ihre jährliche Arbeit abschließen können, und es spielen daselbst gesellig wachsende hochstämmige Bäume auch eine hervorragende Rolle. Die günstigen Feuchtigkeitsverhältuisse des Sommers gestatten auch die üppige Entwicklung des auf ununterbrochene Wasserzufuhr angewiesenen Haidekrautes und das Grünbleiben der Grasnarbe. Wälder mit hochschäftigen Bänmen, Haidegestrüppe, grüne Wiesen und Grasmatten sind darum auch die Wahrzeichen der baltischen Flora. Dagegen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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