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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 224 -
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224 bei, und indem sich diese alle immer dichter und dichter zusammenscharen, wird der Sand schließlich fast ganz überdeckt und gebunden, durch die verwesenden Reste auch mit Humns gemengt und allmälig so zubereitet, daß endlich auch Haidekraut und Ginster hier eine geeignete Stätte siudeu. Unter den Matten ist die B o r s t e n g r a s m a t t e besonders hervorzuheben. Sie entwickelt sich ähnlich dem Gestrüppe des Herbsthaidekrantes nur auf einem Boden, welchen schon andere Generationen mit Dammerde versehen und zubereitet haben, und ist mit diesen Gestrüppen mich hänsig eombinirt anzutreffen. Ihr Grundgewebe wird immer aus den festen Rasen des steifen Borstengrases gebildet und ist nur von verhältuißmäßig wenigen Arten durchschossen. Am häufigsten finden sich in ihr eingesprengt das Franenmäntelchcn, die schönblühende Frühlingsküchenschelle und die bei dem Land- volke als Heilpflanze hochberühmte Arnica, deren goldgelbe große Sterne sich von dem mattgrünen Grundton der Matte lebhaft abheben. Das Borstengras siedelt sich auch mitunter auf moorigem Boden an, erscheint dann aber immer nur untergeordnet, denn an solchen Orten haben Riedgräser und Moose die Herrschaft übernommen. Man unterscheidet auch die auf den Mooren angesiedelten Pflanzengenofsenschaften mit Rücksicht auf das Vorherrschen der Riedgräser oder Torfmoose in Wiesenmoore nnd Hochmoore. Erstere gliedern sich wieder in eine Reihe untergeordneter Formen, die aber gleichzeitig über mehrere Florengebiete verbreitet und daher für die hier behandelte Flora nicht charakteristisch sind. Nur eine Form der Wiesenmoore ist ausschließlich der baltischen Flora eigen und auch innerhalb der Grenzen Österreich-Ungarns, zumal in den nordwestlichen Gauen entwickelt. Als tonangebende Arten erscheinen in diesem baltischen Wiesenmoor eine Menge kleiner niederer Seggen, Simsen und Binsen, welche dnrch braungrüne Moose verbunden und verfilzt sind, und in dieses Gewebe sind als besonders bezeichnende Arten die Sumpfmiere, der kastanieubrauue Klee, die zottige Fetthenne und das gemeine Läusekraut eingeschaltet. Wo aus diesem Wieseumoor Quellen hervorbrechen, wölben sich die grünen Polster der Quelleumontie empor und vereinzelte Stöcke der Swertia erheben hier ihre trübvioletten Blütenähren, während wieder in den kleinen Wassergräben, welche labyrinthisch den Moor durchziehen, die Schlangenwnrz und die straußblütige Lysimachie sich auf dem schwarzen Boden breitmachen. Äußerst beständig in der Zusammensetzung sind die Hochmoore. Den Grundstock derselben bilden immer bleiche Torfmoose, und der aus diesen schwammigen, wasserdurchtränkten Moosen gewebte Teppich ist durchsetzt und durchspouuen von niederen holzigen, dünnstengeligen Pslänzchen, von der Moosbeere und der poleiblättrigen Gränke, von niederem Buschwerk der Sumpfheidelbeere, von Schench- zeria, Siebenstern und Sonnenthau und von den polstersörmigen Rasen des bescheideten Wollgrases. Häufig grenzen Haidegestrüppe, Borstengrasmatten und Hochmoore hart aneinander, uud dauu mengen sich wohl anch die Bestandtheile der einen mit jenen der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild