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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 229 -
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229 Beskiden und dann entlang dem nördlichen Abfalle der Karpathen an die Quellen des Prnth und Czeremosz in das pokntische Hochgebirge. In vertiealer Richtung stuft sich die baltische Flora in drei Regionen ab: 1. die untere Region, bezeichnet durch die Eichenmischwälder, 2. die mittlere Region, welche von der oberen Grenze der Eiche bis zur oberen Grenze des hochstämmigen Laub- holzes überhaupt reicht, und 3. die obere Region, in welcher die Fichte als die herrschende Baumart erscheint nnd wo in den südlichen und mittleren Ganen auch die Lärche und Zirbelkiefer, Gebüsche aus Grünerlen und Bestände der Bruckenthalia auftreten. In jenen Gebirgsgegenden, wo über der baltischen Flora auch noch die alpine Flora folgt, greifen aus dieser zahlreiche Arten über und erscheinen dann gewöhnlich als untere Schichte oder auch als selbständige Bestände in die Lücken der Hochwälder eingeschoben. In keinem Florengebiete Österreich-Ungarns sind die klimatischen Verhältnisse der Entwicklung von Hochwälder» so günstig wie im baltischen. Die urwüchsige Vegetation bestand auch zweifellos vorwiegend aus Hochwald und nur untergeordnet aus Haide- und Moorformationen. Was man in Österreich-Ungarn als Urwald ansprechen kann, liegt auch durchwegs innerhalb der Grenzen des baltischen Florengebietes. Allerdings sind diese Urwälder heute schon sehr selten geworden. Abgesehen von einigen abgelegenen Beständen im Böhmerwalde und in den östlichen Karpathen, in welchen noch niemals die Axt erklungen, und abgesehen von einigen kleinen Bannwäldern im subalpinen Gau, welche zum Schutze gegeu Lawinengefahr in ihrem ursprünglichen Zustande erhalten werden, sind alle urwüchsigen Wälder in Forste umgewandelt worden. Es wird ihr Holz nach verschiedeneu, den örtlichen Verhältnissen entsprechenden Regeln ausgebeutet uud deckt uicht nur den eigenen Bedarf, sondern auch jenen der benachbarten Florengebiete. Weite Gelände, über welche einst die Wipfel des Hochwaldes rauschten, sind aber auch längst in Wiese und Ackerland umgestaltet, und in manchen Bezirken ist der Hochwald jetzt so sehr zurückgedrängt, daß er kaum mehr den fünften Theil der Bodenfläche überkleidet. Bei der Auswahl der Strecken zu Feld- und Wiesenbau fiel das Augenmerk zunächst auf die Laubwälder der mittleren und unteren Region. In der letzteren war es der Eichenwald, der zuerst gerodet wurde, aber nicht etwa des größeren Werthes wegen, der dem Eichenholze zukommt, — da ja zu jener Zeit eine Holzverwerthung und Holzverfrachtung nach anderen Gebieten uuthuulich, zum eigenen Gebrauche aber das Nadelholz viel bequemer war — sondern mit Rücksicht auf den Umstand, daß der Eichenwaldboden im Bereiche der baltischen Flora den besten Getreideboden abgibt. Der Eichenwald setzt eine ganze Reihe anderer Pflanzengenerationen voraus, welche vorhergehen und für ihn den Boden zubereiten müssen. Durch diese früheren Pflanzengenerationen und durch den Eichenwald selbst wird dann im Verlaufe der Jahrhunderte das Erdreich nicht nur genügend mit Dammerde
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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