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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 243 -
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243 Geschichte der Pflanzenwelt Österreich Ungarns. o gewiß die dermaligen Grenzen und die Zusammensetzung der vier in Österreich-Ungarn entwickelten Floren in erster Linie von der gegen- wärtigen Vertheilnng der Wärme und Feuchtigkeit abhängen, ebenso bestimmt haben auf die Entwicklung derselben auch die Zustände der Vegetation früherer Perioden großen Einfluß genommen. — Die im Laufe der Zeiten sich irgendwo vollziehende allmälige Änderung des Klimas konnte nicht ohne Bedeutung für die Pflanzenwelt der betreffenden Landschaft bleiben; es mußten zwar dort nicht nothwendig die Grenzen aller Arten der benachbarten Floren verschoben werden, — denn ein nicht unbedeutender Theil der Gewächse ist in dieser Beziehung ziemlich widerstandsfähig und verträgt ganz bedeutende klimatische Verschiedenheiten; aber ein anderer Theil der Bestandtheile einer Flora ist selbst gegen sehr geringfügige Ver- änderungen des Klimas empfänglich nnd die Grenzen solcher Arten mußten auch sehr leicht die mannigfaltigsten Verschiebungen erfahren. Da dasjenige, was für solche empfindlichere Arten der einen Flora von Nachtheil ist, den Arten der Nachbarflora gewöhnlich einen Vortheil bringt, so vollziehen sich diese Verschiebungen in der Mehrzahl der Fälle in der Weise, daß die empfindlicherm Bestandtheile der einen Flora infolge des ungünstiger gewordenen Klimas sich zurückziehen und ihr Platz von jenen Elementen der Nachbar- flora eingenommen wird, welchen gerade das geänderte Klima besonders gut zusagt. In Flachländern und überhaupt in allen Gebieten, wo die Verhältnisse über weite Strecken sehr gleichförmig sind, wird ein solches, durch klimatische Veränderungen bedingtes Zurück- ziehen, Verdrängen und Ersetzen ein schrittweises und gleichmäßiges sein. Nicht so in jenen Gebirgsgegenden, wo man auf engem Raume die auffallendsten Unterschiede in Beziehung auf Temperatur, Beleuchtung und Feuchtigkeit zu beobachten Gelegenheit hat. Wenn zum Beispiel eine Gruppe von Pflanzenarten bei dem Kälterwerden der Winter an den meisten Punkten eines Florengebietes erfriert, und wenn der von diesen Pflanzenarten verlassene Boden auch alsbald von jenen vorrückenden Pflanzenarten des benachbarten Florenreiches bevölkert wird, welche den strengen Winter ohne Nachtheil vertragen, so werden sich doch in solchen Gebirgsgegenden immer einzelne besonders günstig gelegene Punkte finden, wo das nicht der Fall ist und wo sich jene zärtlicheren Pflanzenformen als eine kleine zurück- bleibende Eolonie erhalten können. — Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß Arten einer im Vordringen begriffenen Flora weite Strecken überspringen und sich so inmitten der benachbarten Flora an einzelnen Punkten, die sich für sie als besonders günstig heraus- gebildet haben, ansiedeln, obschon dieser Fall nur selten vorkommen wird. Ob das Eine oder Andere stattgefunden hat, wird daraus ermittelt werden können, daß im ersten Falle ie»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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