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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 244 -
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244 gewöhnlich ganze Gruppen von Arten, welche an das Klima gleiche Anforderungen stellen und schon durch ungemessene Zeiträume die gleiche Scholle im geselligen Verbände als Genossenschaften bewohnt hatten, auf dem abgelegenen Posten zurückgeblieben sind und sich hier innlitten der neu eingebürgerten Flora auch im geselligen Verbände erhalten haben, während in dem letzten Falle nur vereinzelte Arten als Vorposten sich ansiedeln, da ja die Ansiedlnng ganzer Artengruppen, beziehungsweise das Zusammenfinden mehrerer verschiedener ausschwärmender Arten auf einer eng beschränkten, weit abgelegenen Stelle inmitten einer andern Flora mit Rücksicht auf die Verbreitungsvorgänge nicht wahr- scheinlich ist. Man könnte solche Pflanzengruppen, welche nach dem Abzüge einer Flora an einzelnen begünstigten Punkten zurückbleiben, dort dem Andrängen der neuen Ansiedler widerstehen und sich als kleine Colonien erhalten, mit Findlingsblöcken vergleichen. Wenn dieser Vergleich berechtigt ist, so ist es auch gestattet, aus dem Vorkommen von solchen zurückgebliebenen Pflanzencolonien auf frühere Zustände der Flora, ja in weiterem Verfolge dieser Vorkommnisse auch auf die klimatischen Verhältnisse vergangener Zeiten zurück- zuschließen. Verzeichnet man in den vier verschiedenen Florengebieten die einzelnen Stätten, an welchen Pflanzencolonien aufgefunden wurden, die man als zurückgebliebene Reste einer früheren Besatzung ansehen muß, so ergibt sich zunächst eine große Zahl von Anhalts- punkten, die auf eine im Vergleiche zur Gegenwart viel größere Ausbreitung jener Flora hinweisen, welche jetzt die alpine genannt wird. Nicht nur in den meisten Gauen der baltischen, sondern auch im Bereiche der poutischeu Flora, wie beispielsweise auf den niederen Karststufen im Norden des Qnarnero, ja selbst noch im dacischen und podolischen Gau findet man stellenweise alpine Pflanzen und Pflanzengruppen, von denen nicht angenommen werden kann, daß sie sich erst nachträglich inmitten der politischen Pflanzen- welt angesiedelt haben. Es wurden diese Vorkommnisse mit der Eiszeit in Verbindung gebracht und angenommen, daß in dieser Zeit das von Gletschern und Schnee nicht dauernd bedeckte Festland größtentheils von alpinen Pflanzen bevölkert war, daß sich dann am Ende der Eiszeit diese Pflanzen auf die von der eisigen Decke befreiten Bergeshöhen allmälig zurückgezogen und daß bei diesem Rückzüge an einzelnen Punkten der tieferen Regionen Colonien alpiner Pflanzen inmitten der nachrückenden Floren sich erhalten habeil. Innerhalb des baltischen Florenreiches trifft man aber auch poutische Pflanzen an, deren Verbreitungsmittel und geselliges Vorkommen auf beschränkten Plätzen in abgelegenen Thalwinkeln oder an einsamen heißen Bergabhängen weitab von den modernen Verkehrswegen die Annahme ausschließen, daß sie erst nachträglich, nachdem schon die baltische Flora von dem Gelände Besitz ergriffen hatte, an diese Stelle gelangt sind. So findet sich ans zwei vereinzelten Bergknppen westlich von Laibach die sonst nur noch auf der Balkauhalbiusel heimische Königsblume (vapkne IZIaZa^ann) im Vereine mit der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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