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Region der wärmeren Thalseen zurück (so Losmina longirostris, 8i6a crystallina,
Oapknia k^alina, 1>eptvävra kj'alina, L^tkotrepkes lonFimanus aus dem Trannsee zc.),
einige, wie der gemeine Wasserfloh, vapknia pulex, ?c»Ixpkeinus oculus, der Flohkrebs
(Zaminarus pulex, manche I^nceus» und L^elvps-Arten, sowie einzelne Muschelkrebse
gehen höher, zum Theil auch in die Alpenregion hinauf, wie L)dc>ps Kreckleri
(5.000 Fuß) und die Lsnckona draek^ura (4.500 Fuß), beide aus Tirol. Die Gebirgs-
seen des Böhmerwaldes verhalten sich ähnlich; in einigen fand sich auch der interessante
Langarmbuckelkrebs (llolopeckinin Zibberum).
Von den Weichthieren konnten bisher circa 100 Arten als Bewohner unserer höheren
Gebirge im Alpengebiete nachgewiesen werden. Charakteristische Alpenthiere stellt das Genus
Vitrina (Glasschnecken), deren Mitglieder zum Theil bis über 2.300 Meter emporsteigen
und sich in einigen Formen: Vitrina xsllueiija, V. Klacialis, V. nivalis und V. elon^ata
über das ganze Alpengebiet verbreiten, während andere, so die Vitrina meindranaeea,
V. Kiemalis und V. albina bislang nur am Rande des Ötzthaler Gletschers vorfindlich
waren. Als typische alpine (s. I.) Repräsentanten seien noch erwähnt von Schnirkel-
schneckeiu Ilelix alxestris, II. ?reslii, II. ßlaeialis, II. ruckis (var.), I I. alpievla (var.),
von Puppenschnecken: ?uxa ^ularis, ?. areliea, ?. elanstralis, Kreäleri, ?. I^eontina,
von Schließmundschnecken die LIausilia alpievla (var.), LI. septeintrionalis, dl. alpestris
(var.), Ll. aspkaltina, LI. daäia, endlich als Vertreter der Nacktschnecken der specifisch
hochalpine ^rion nivalis, der im Ötzthaler Gebiete entdeckt wurde, 1,iinax Lie1?i in den
Karpathen n. s. w.
Von besonderer saunistischer Bedeutung für Siebenbürgen sind die daselbst aus-
schließlich auf den Felsen der Jurakalkgebirge lebenden Baleoclansilien, oder, wie sie jetzt
genannt werden, Atopien. Circa 16 Arten, darunter ^lopia poinatias, Haueri,
IZIeI?i, umfaßt diese merkwürdige Gattung, deren Mitglieder selbst im größten Sonnen-
brande mit der Gehäusemündung dem Felsen angeklebt bleiben, sich von kleinen Flechten
ernährend. Auf die Tatra uud die Karpathen bleiben beschränkt Lampz^Iava liosslnässleri
und Vertigo tatrica.
Über die Höhenverbreitung der freilebenden Würmer liegen nur ganz spärliche
Angaben vor; es finden sich nur Arten, die auch der Ebene eigen sind, so vor Allem der
gemeine Regenwurm, welcher sich sogar der Schneegrenze nähert; vereinzelter tritt in
versumpften kleinen Seen der Bergregion der Roßblutegel auf, der in der Schweiz sogar
bis 4.500 Fuß Seehöhe emporsteigt, während der medicinische Blutegel die ihm zusagende»
freieren warmen Sumpfwässer nicht mehr vorfindet. Diesen reihen sich noch einige
Räderthiere und Strudelwürmer an; von letzteren fand man z. B. die I?Ianaria ni^ra
var. sucketica an allen Quellen des Altvaters :c. häufig vor.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Band
- 2
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.77 x 26.41 cm
- Seiten
- 344
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch