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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 282 -
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282 zum Zwecke der Anpassung an ihren Aufenthaltsort; dieselbe wird allerdings nur in Gebieten bemerklich, in denen sie als häufiges Standwild auftritt. Daß sich die Wildkatze mit der Hauskatze fruchtbar kreuzt, ist zweifellos; Wildkatzen mit weißen Pfoten oder überhaupt weiß und grau gefleckte Exemplare sind keine große Seltenheit in den Insel- Hochwäldern der Umgebung des Dran-Ecks, gleichwohl werden solche Bastarde nicht leicht verwechselt werden können mit verwilderten Hauskatzen. Die Wildkatze versteht es besser als der Fuchs, sich zur Zeit der furchtbaren Frühjahrsüberschwemmungen an der unteren Donau schadlos zu halten, ihr Revier zu behaupten. Ein alter Baum findet sich bald, an Wasserratten, Fröschen und Schnecken mangelt es kaum und im Nothfalle wechselt sie als geübte Schwimmerin ihr luftiges Asyl. Ihre Gefährlichkeit für den Menschen wurde meist sehr übertrieben dargestellt. Die Hauptbevölkerung der Steppe rekrntirt sich auch in unserer Fauna aus der artenreichen Orduuug der Nager; jede in Europa vertretene Gruppe stellt ihr Contingent mit wenn auch nicht eigenthümlichen, so doch theilweise charakteristischen Formen. Gleich die erste Familie der sogenannten myomorphen Nagethiere führt uns einen höchst typischen Ver- treter der südungarischen Ebene in der „Blindmaus" (Lpalax typtilus)* vor. Der „l^ütäi kutxa", auch „Hersel vom Volke genannt, lebt nach Art unseres Maulwurfes unter- irdisch, selten oberirdisch „besonders in dem leichten lockeren Boden der Niederungen des Alföld" zwischen Donau und Theiß, in den Comitaten Pest, Heves, Bekes, Bäcs, Torontäl, er ist auch häufig im „Szabolcser Eomitate, seltener im westlichen Ungarn, aber bis Ödenburg verbreitet". In Siebenbürgen kommt er von Klausenburg bis Hermannstadt im ganzen Hügellande der Mezöseg, zwischen dem Szamos und Maros, am meisten bei Mezö-Madaras, aber nirgends in größerer Anzahl vor. Die Familie der Wühlmäuse ist in der Niederung durch fünf Arten repräfentirt, unter denen die fannistisch interessante, äußerst seltene, bis dahin nur bei Braunschweig und in den unteren Rheingegenden aufgefundene „braune Feldmaus" (^rvieola campest, ns) aus Niederösterreich 1866 in der Umgebung vou Glogguitz bekannt wurde. Ebenso wurde zuerst zu Wilhelmsburg (1867) in Niederösterreich die knrzöhrige Erdmaus (^rvieola sudteiianeus) entdeckt, die sich später in der Umgebung von Wien (Dornbach, Hainbach) nachweisen ließ. Seither wurde sie noch bei Budapest und in der Umgebung des Bodensees vorgefunden. Die drei übrigen Arten: Waldwühl- oder Röthelmaus (^iv. ^areolus), Wasserratte oder Scherrmans ?aluckicc>1a ampkibius), sowie die gemeine Feldmaus (^.i'v. iu-valis) besitzt jedes Kronland, doch bleibt die erstgenannte Art an vielen Localitäten eine seltenere, nur ausnahmsweise in großer Jndividnenanzahl auftretende Form; nm so verheerender erscheinen die beiden letzteren, wie eine Sündflut überschwemmen sie zu vielen * Ein Exemplar wurde bei Czernowitz gefunden; für Galizien ist die Art fraglich.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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