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die eine, ^nciiistia laeustris Nartens, wurde (nachdem schon früher ihr Vorkommen
im See von Albano und an einigen Stellen Oberitaliens bekannt war) in den der
Narenta zufließenden Bächen aufgefunden, die andere, auch ein Repräsentant der sonst
marinen Garneelen, ?alaemon t'Iuviatilis, ist im Gardafee nachgewiesen worden.
Die niederen Krustenthiere des Tieflandes rekrntiren sich aus den Ordnungen der
„Blattfüßer, der „Muschelkrebse" und der „Spaltfüßer". Von den Ringelkrebsen finden
die Ordnungen der Amphipoden und Asseln Vertreter. Sehen wir hier von Schmarotzer-
formen ab, so verbleiben aus den genannten Ordnungen circa 100 fannistisch näher
erforschte Arten. Die Blattfüßer erscheinen in den Gattungen öranekipus (Kiemenfuß)
mit den für nnsere Fauna wichtigeren Arten kr. Krubsi (Podebrad), Lr. carnunwnus
(Barndorf) und Lr. kun^urieus; Artemis, mit der in Salzlachen bei Trieft und anderen
Orten lebenden salinu; und Lstkcria mit L. e^ela6c»i,jes (Ungarn), I'!, pesti-
nensis (Wien, Budapest). — Die Gattungen 3i6a, I^neeus und vapknia, die seltenere
Uaerotkrix (mit ^1. latieornis Böhmen:c.) IZosminu, L^tkotrepkes (L. ionAimanus
Bodensee) ?ol^pkemus (?. oeulus, ?. peciieulus in österreichischen Landseen) repräsentiren
die Wasserflöhe oder LlacZoeeien. — Von den Muschelkrebsen weist nur die Gattung
t^pris eine größere Verbreitung auf, während I^ c»tc>(Zrc»mus und die wenigen Lanclona-
Arten in mehreren Provinzen der Monarchie noch nicht gefunden (beziehungsweise
registrirt) wurdeu. Die freilebenden Spaltfüßer oder Lueopopoäsn finden sich in den,
viele Gewässer der Ebene und des Gebirges bewohnenden, zahlreichen Cxelops-Arten,
in den Gattungen <üantkc>eamptus und viapwmus (mit I). eastor und dem bei Wien
vorkommenden l). amdl^uämi.) repräsentirt. Sehr artenarm sind die Amphipoden, stellen
aber ein ungeheueres Contingent an Individuen in der gemeinen Flußgarneele oder dem
Flohkrebse (Kammarus pulex); spärlich siud die Angaben über den in großen Flüssen
lebenden Roeselschen Flohkrebs (K.tluviatilis) und über die Brunnengarneele, welche letztere
unter audereu in mehreren Brunnen Prags vorgefunden wurde. Uuter den Jfopoden sind
die Wasserassel, die gemeine Zwergassel, die flinke Assel, viele ?c>rceIUc>-Arten, die gemeine
Mauerassel, sowie die Rollassel (^rmuäillicZiulli vulgare) allerorts bekannte Erscheinungen,
plat^arllirus Lteinii und mehrere verwandte Blindasseln leben unterirdisch, erstere (in
Böhmen gefunden) ziemlich häufig in Nestern der rothen Ameise. Haxloplitkalmus
ele^ans, l'riekomiscus violaceus und einige andere wurden für Böhmen nachgewiesen.
Was die noch wenig ftudirte Wurmfauna der Ebene betrifft, so finden sich in den
südungarischen Sümpfen Vertreter der weit verbreiteten Strudelwürmergattungen
celis, , Uesostoinurn, Mcrostomum, Ltevostomum zc. ohne besonders
charakteristische Formen vor. Ähnliches gilt für die Räderthierchen, dafür scheinen die
Blutegel in der ungarische» Xovatsü einen dem Tieflande angehörigen
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Band
- 2
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.77 x 26.41 cm
- Seiten
- 344
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch