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Gegen 600 Arten Weichthiere sind bisher in unserer Litoralfanna nachgewiesen
worden; hiervon kommen auf die Tintenfische 10 (16 bewohnen die Adria überhaupt), auf
die Bauchfüßer über 350 (400 sind für die Adria constatirt) und auf die Muschelthiere
190 bis 200 Arten.
Was zunächst die auch als vortreffliches, geschätztes Nahrungsmittel verwertheten
t^epkalopoclen (Tintenfische) betrifft, so können dieselben in biologischer Hinsicht in zwei
Gruppen gesondert werden: in Küstenbewohner und in mehr pelagisch lebende Formen.
Die ersteren suchen mit Vorliebe felsiges Terrain auf, in welchen! sie mit Erfolg ihrer
Jagd auf Krebsthiere, Schnecken, Muscheln u. s. w. obliegen und bisweilen auch manchen
harten Kampf mit den wehrhaften Arten der höheren Kruster bestehen; hierher zählen:
der gemeine Achtfuß, die Moschuseledoue und die gemeine Sepia otkieinalis. Die hohe
See wird mehr bevorzugt von den Calmareu (l,c»>i»o vulgaris), der zierlichen kleinen
Lepiola konckeletii und dem besonders interessanten Papiernautilus (^rZonaula^rxol,.),
der als Seltenheit zu der istro-dalmatiuischen Fauna gezählt werden darf; als eigen-
thümlich für unsere Fauna ist Oetopus Irosckeli zu betrachten.
Von den Kastropocken sind 14 Species bislang nur an unserer Küste gefunden
worden und überwiegt durch ihre« Formenreichthum die Ordnung der Vorderkiemer
mit 280 Arten, ihr folgt jene der Hinterkiemer mit circa 50 Arten. Die Lungen-
schnecken wurden nur in vier Arten bemerklich (^urieula ^irminii, Uelampus iilvnsntis.
klelampus dickentatus, ^ssiminia Uttvrina) und die den Übergang zu den Muscheln
vermittelnden Röhrenschnecken oder Lcapliopocken in acht Arten der Gattung ventalium
(Meerzahn); kaum in Betracht kommen die?terc>pocien oder Ruderschneckeu(<üavolinia
Flodulosa) sowie die mediterranen Kielfüßler.
Von den Vorderkiemern werden in großer Judividuenzahl die Napf- und Spalt-
schnecken (?atella, klssurella). Stachelschnecken (klurex) und Kreiselschuecken (lurbo,
Iroekus), das gemeine Seeohr (Haliotis wdereulata), der Pelikanfuß und die Helm-
schnecke ,?orceI1ettc>" (Lassickaria eekiiropkora) zumeist an den felsigeren Ufern erbeutet
und zu Markte gebracht. Die Gattungen k'usus, kiapkitoma, Kassa, velraneia, Wtra,
Lolumdella, Katiea, Leritkium. kiissoa, Vermetus, (ükiton und zahlreiche andere sind
weitverbreitet und allenthalben repräfentirt.
Die Hi u terkiemer vertheilen ihren relativen Artenreichthum auf etwa 22 Gattungen,
unter welchen die Sternschnecken (Doris), Flankenschnecken (?Ieurodi-anckus), Seehasen
(^plzssia), die (^liekniclae und LuIIiäae am meisten bedacht sind, während die übrigen
in maximo drei Arten (^eviis) oder zwei (l'ritcznia, l^lockina) aufweisen. Die Seemandel
(pkiline aperta), die schöne leporina. sowie die bei Cherso entdeckte Sammt-
schnecke (Ll^sia splenckicka) und Hörnchenschnecke (?ol^eera 4-Iineata) sind auch im
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Band
- 2
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.77 x 26.41 cm
- Seiten
- 344
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch