Seite - 320 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Bild der Seite - 320 -
Text der Seite - 320 -
320
istrische» Küstengebiete, Kusteropteron Neekelii hingegen, svivie ferner die Schirinschnecke
(llmkrella meäiterrunea) erst im dalmatinischen beobachtet worden.
Die Bivalven oder Muscheln bevölkern ungleich häufiger die Westküste der Adria,
welche auch bedeutende Bänke von Austern uud Kammmuscheln, so nnter anderen bei
Grado aufweist; einige Gattungen indeß, wie ^rea, Nxtilus, 3pon6^Ius, besonders
I^itkvcivmus machen hievon eine Ausnahme, indem sie die steinige östliche Küste bevorzugen.
Als Nntzthiere kommen nächst den Austern, die gemeine Miesmuschel, die ?eeten-Arten
(?. ^'ueobaeus, ?. opercularis, ?. suleatus, ?. vurius uud andere), die Herzmuscheln
((üarckium <ü. eckule, rusticurn zc.) und die Lappenmuscheln (Okurna Fr^pkoickes),
weniger die Steckmuscheln (Pinna squamosu) in Betracht; diesen folgen die minder
geschätzten Klappmuscheln (3pc>nckMs), ferner die zu Tausenden auch in den Seehäfen
vorfindlichen Uockivla-Arten N. dsrbata, ^loprovincialis, die Sammtmuscheln
(?ectunculus pilosus, Alz^meris), die Veuusmnscheln (Venus ven ueosa, V. Zullinu,
V. äeeussata ?e.), die gemeine Trogmuschel <Mact.ru stultoruin) uud selbst die Messer-
scheiben (Solen vsZina, 3. ensis, 3. siliqua), sowie nebst anderen die gemeine Bohr-
muschel (?koias äuetxlus). Drei Species der Muschelthiere sind unserem Gebiete
eigenthümlich und „müssen als specifisch österreichische interessante Localarten bezeichnet
werden": leNina vanilianu (aus Brevilaqua), ?ecten Proteus (Novegradi, Karin,
Almissa?), ?eeten äalinatieus (bei Ragusa).
Die seltenen Armfüßer oder Brachiopoden treten erst im dalmatinischen Küstengebiete
in sieben Arten auf, darunter: leredratulina eaput serpentis, ^i-Aiope äeeolluta, .X.
neapolitana (auch bei Cherso eoustatirt) und die auf der rothen Koralle lebende Urania
turdinata. — Die Moosthierchen oder Bryozoen sind in der österreichisch-ungarischen
Fauna durch circa 150 Arten repräseutirt, von denen fünf dem süßen Wasser, alle übrigen
aber dem Meere angehören. Als im Jahre 1867 zuerst in zusammenfassender Weise die
adriatischen Arten dieser vielgestaltigen, zierlichen, meist Thierstöckchen bildenden Lebewesen
nach ihrer horizontalen und ihrer Tiefenverbreitung studirt wurden, zählte man unter 114
beobachteten Formen, die sich auf 34 Gattungen vertheilen, 40 bis dahin nur in der Adria
nachgewiesene Arten; es zeigte sich ferner, daß einerseits mehrere, fremden südlichen Meeren
angehörige Arten, wie die nur am Cap Horn vorkommende I^epralia ulata, dann die bei
den Falklandsinseln gefundene I^epralia »aleata und die in der Magellanftraße, sowie an
der neuseeländischen Küste lebende viackoris ma^ellanieu auch der adriatischen Fauna
zukommen, während anderseits „mehr als die Hälfte" der in der Adria lebenden Arten sich
an den britischen Küsten wiederfinden.
Von den adriatischen Krebsthieren sind die fannistisch zunächst in Betracht kommenden
stieläugigeu Schalenkrufter nach ihrer Verbreitung am genauesten studirt worden; sie treten
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Band
- 2
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.77 x 26.41 cm
- Seiten
- 344
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch