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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 30 -
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30 Petschenegen oder Bissenen, ungarisch besenzsök, angesiedelt. Sie wurden Christen und magyarisirten sich. Darauf kamen in zwei verschiedenen Zügen Kumanen ins Land. Der eine Zug, vielleicht in der ersten Hälfte des XII. Jahrhunderts, muß von Rußland aus über Galizieu gekommen sein und siedelte sich von Zemplin bis zum Barser Comitat, vorzüglich in den Thälern des Mätragebirges an. Es sind dies diejenigen Kumanen, welche nach der Eroberungsgeschichte des Anonymus die meisten Donationen von Ärpäd erlangten. Sie haben gewiß eine dünne magyarische Bevölkerung vorgefunden, deren eigenthümliche Proviucialismeu sie annahmen und mit der sie den „Paloczen"-Stamm" bildeten. Polovci heißen nämlich die Kumanen im Russischen. Diese Paloezen hatten keine privilegirte Sonderstellung. Der zweite Zug kam von Osten 1239, vor den Mongolen in Ungarn Schutz suchend, herein. Es war ein in Stände gegliedertes Volk, das in der Mitte des Landes Wohnsitze erhielt. Die privilegirteu Distriete von Groß- nnd Klein-Knmanien und Jazygien, mit dem Hauptorte Jäsz-Bereuy, haben sich bis in unsere Tage erhalten. Aus dem Volke sind Vollblut-Magyaren geworden. Im Osten Siebenbürgens und zum Theile bis in die Mitte des Landes reichend wohnen die Szekler, die eine eigene kriegerische Verfassung hatten nnd die dritte ständische Nation Siebenbürgens (neben den Ungarn und den Sachsen) bildeten. Wie und wauu sie dahin gekommen sind, ist unbestimmt; daß sie ihre Sprache nicht dort angenommen haben, das heißt nicht durch eine frühere magyarische Bevölkerung magyarisirt worden sind, ist gewiß. — Koriatovich war mit seineu Leuten aus Podolien eingewandert und Ludwig I. machte ihn 1360 zum Besitzer von Muukäcs. Der Waldgürtel der Karpathen, zumal die Marmaros blieben lange Zeit fast menschenleer; er war blos Jagddistrict der Könige, in dem königliche Hundewärter und Schweinehirten sich aufhielten. Durch königliche Donationen kamen viele Wälder in Privathände. In Siebenbürgen gab es ebenfalls viele königliche Domänen, deren Waldungen der Krone keinen Ertrag lieferten, die aber als Gegenstände von Donationen an den siebenbürgischen und Großwardeiner Bischof und an ihre Capitel, sowie an Private stets zn Handen waren. Sowohl die Krone als auch die Douatare suchten sich einen Ertrag ans ihren Besitzungen zu verschaffen. Sie theilten demnach Waldstrecken an Unternehmer — welche unter den Deutschen Schultheiß?, Schulzen, uuter den Slaven Knese (Knaz) genannt wurden — mit der Bedingung aus, daß dieselben Einwohner herbeischafften, welche den Wald als Hirten oder Ackerbauer ertragbar machen und der Grundherrschaft bestimmte Abgaben leisten sollten. Der Schulze oder Knes trieb diese Abgaben ein und war zugleich der Richter der neuen Absiedlung. Dafür erhielt er einige freie Hufe» und andere Nutznießungen. Dieser Besitz und die Nutznießungen wurden Schulzenthum (Scultetia) oder Knefeuthum (Keneziatns) genannt und vererbten sich von Bater auf Sohn. Anf diese Weise wurden die karpathischen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild