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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 46 -
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46 Habsburg die Blätter der Geschichte mit Erb- und Vormundschaftsstreitigkeiten erfüllt, wozu der Anlaß in den älteren Hausgesetzen mit ihren unklaren Bestimmungen über die Rechte des Seniorats und der jüngeren Herzoge lag. Dazu kam, daß sich die leopoldiuische Linie in zwei weitere Zweige, den steirischen und den tirolischen theilte, allerdings so, daß es nicht gerade zur Bildung neuer Linien kam, sondern blos eine Verwaltungstheilung in der Weise eintrat, daß sich auch fernerhin die Angehörigen beider Zweige als „uugetheilte Erben" betrachteten. Immerhin hatten diese Theilungen eine allmälige Entfremdung der Linien und Zweige zur Folge, die sich zunächst auch in einer verhänguißvolleu Divergenz der politischen Ziele aussprach. Nur so war es möglich, daß während zwischen dkr leopoldiuischeu Linie und den Luxemburgern überall ein Gegensatz der Interessen sich aufthat, der auf dem Constanzer Concil dem tirolischen Zweige nahezu eine Katastrophe bereitete, sich das albrechtinische Haus auf das engste an das luxemburgische anschloß. Die Unterstützung, welche Herzog Albrecht V. von Österreich dem König Sigismund gegen die Böhmen leistete, war auch sonst von den größten Folgen begleitet. War sie einerseits der Lohn treuer Freundschaft, die einst Sigismund dem Herzog Albrecht IV. erwiesen und die er auf dessen Sohn Albrecht V. übertrug, so war sie zugleich das Ergebniß politischer Verhandlungen, die, unter Albrecht IV. begonnen, eben jetzt ihren bedeutsamen Abschluß fanden. Sigismund hatte bereits Albrecht IV. mit Zustimmung der Stände zu seinem lebenslänglichen Stellvertreter, ja für den Fall, daß er selbst ohne Hinterlassung männlicher Nachkommenschaft sterben würde, zu seinem Nachfolger in Ungarn ausersehen. Als Albrecht IV. starb, nahm sich seines Sohnes Albrecht V. Sigismund in wahrhaft väterlicher Weise an. Schon 1411 ersah ihn Sigismund zum künftigen Gemal seiner einzigen Tochter Elisabeth, welche für den Fall, daß ihr Vater keinen Sohn mehr bekäme, durch die Großen Ungarns zur Kronerbin erklärt worden war und die, da Wenzel keinen anderen Erben als seinen Bruder Sigismund hatte, diesem dereinst auch in Böhmen folgen mußte. Entscheidend aber war erst der Vertrag, den Sigismund mit Herzog Albrecht V. im Jahre 1421 einging, demzufolge dieser gegen die Verpfändung mehrerer Städte in Mähren und die Festsetzung der Aussteuer seiner Braut dem König seine ganze Macht wider die Hussiten zur Verfügung stellte. Am 19. April 1422 wurde die Vermählung Albrechts mit Elisabeth, der Tochter Sigismunds vollzogen, 1423 übertrug ihm Sigismund die Markgrafschaft Mähren als böhmisches Lehen und setzte ihn zugleich für den Fall, daß der Mannesstamm der Luxemburger erlöschen würde, zum Erben der böhmischen Krone ein. So knüpfte Sigismund den Herzog Albrecht auf das engste an sein Interesse; indem dieser sür seinen Schwiegervater die Waffen führte, trat er zugleich für sein eigenes künftiges Erbe in die Schranken. Dieses Erbe seinem Schwiegersohne gegen alle Anfechtungen zu sichern, bildete den Gegenstand der Bemühungen, mit denen Sigismund seine Lebens-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild