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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 58 -
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5« und fürchtete sich vor keiner Gefahr, vor keinem Kampfe. Etwas von seiner Jägernatur zeigte sich selbst in seiner Politik. Er wagte oft und viel und überraschte gern mit seinen Anschlägen, um sie nicht selten ebenso schnell fallen zu lassen und zu andere» Entwürfen zu greifen. Und nicht minder begründet dürfte der Tadel sein, welcher sich gegen die allzu großartige Freigebigkeit dieses Fürsten nnd seine Finanzverwaltnng im Allgemeinen erhoben hat, wobei man nur uicht übersehen darf, daß die Großstaatspolitik einer erst im Werden begriffenen Macht mit dazu beitrug, ein schreiendes Mißverhältniß zwischen Auf- gaben und Mitteln zu schaffe» und Maximilian veranlaßt hat, einen Theil des Kanspreises für die zukünftige Bedeutung Österreichs auf das kommende Geschlecht zn überwälzen. Maximilian war ein Mensch von dem vielseitigsten Interesse. Eine sorgfältige Erziehung hatte ihn nach den verschiedensten Richtungen angeregt. Mit seinen Hauptleuteu wußte er sich in siebe» Zungen zu verständigen, mit seinen Secretären wetteiferte er an Schreibfertigkeit. Er verstand sich auf die Härtung der Panzer wie auf die Constructiou der Geschütze. Sein glänzendes organisatorisches Talent kam dem ganze» Kriegswesen zustatten. Mit Recht hat man ihn den Vater der „frommen" Landsknechte genannt. Denn er ist der Schöpfer dieses deutschen Fußvolkes, das er deu bisher vorwiegenden Soldtruppen der Böhmen und der Schweizer als ebenbürtige Waffengattnng zur Seite stellte. Selbst eiu hochgebildeter Fürst, verkehrte er gern mit gelehrten Männern, wie dem Nürnberger Raths- herrn Willibald Pirckheimer und dem Angsburger Peutinger; ja er suchte Alles, was Deutschland an geistigen und künstlerischen Größen besaß, in seinen Dienst zu ziehen oder doch in Beziehung zu sich zu setzen. De» gelehrte» Konrad Eeltes aus Schweinfurt, deu „Bannerträger" des Humanismus, berief er nach Wien, ebenso dessen Landsmann Enspinian, den er zn seinem Seeretär machte. Den beiden letzten erwies er die Ehre, daß er sie nach alter Sitte eigenhändig mit dem Lorbeer als Dichter krönte. Die Universität Wien verdankte ihm ihr goldenes Zeitalter. Die berühmten Nürnberger Künstler, den Maler Albrecht Dürer, den Erzgießer Bischer und den Bildhauer Kraft suchte er iu ihren Werkstätten auf und gab ihnen allerlei Aufträge. Semen vieljährigen Seeretär Marx Treitzsanerwein veranlaßte er, mit Benützung der Aufzeichnungen, die er selbst gemacht, die Thaten seines Vaters, seine eigeue Jugeudbilduug und seine Kriege zu schildern. Es ist dies der „Weißkuuig" (der weiße König), mit welchem Namen Maximilians Vater und er selbst gemeint sind, während ein allegorischer Roman, der „Teuerdank" (das ist der stets an abenteuerliche, kühne Dinge Denkende), den der Nürnberger Melchior Pfintzing verfaßte, alle die Fährlichkeiten schildert, die Maximilian auf Jagden, im Kriege und sonst bestand. Über diesen gelehrten nnd künstlerischen Bestrebungen hat Maximilian die ernsten politischen Geschäfte nie versäumt. Es ist vielmehr mit Recht hervorgehoben worden, daß nnter fo manchen Vorwürfen, welche von Zeitgenossen gegen ihn erhoben wnrden, der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild