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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 75 -
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75 eine Neubelebung und Kräftigung der katholischen Kirche überhaupt hoffte, so war er auch in seineu Erblanden unablässig darauf bedacht, die vorhandenen Gegensätze auszugleichen uud durch die Erwirkung einzelner Zugeständnisse die Anhänger der neuen Lehre in den Schoß der alten Kirche zurückzuführen, zugleich aber diese selbst innerlich und äußerlich zu kräftigen. So trat er zwar in Böhmen gegen die Brüdernnität mit großer Strenge auf, da ihre Doclriu ebenso bedenklich wie ihre Propaganda gefährlich schien, dagegen bemühte er sich von dem Tridentiner Concil die Gestattung der Priesterehe und die Freigebung des Laienkelches zu erwirken, in der Hoffnung, dadurch die zur ueueu Lehre Abgefalleueu uud Es gelang Ferdinand nicht einmal die Utraqnisten mit Rom auszusöhnen: vielmehr verschärfte der Unionsversuch die Gegensätze innerhalb des Utraqnismus selbst, und als Ferdinand die Ernenernng des bisher von den Ständen besetzten utraquistischen Cou- sistorinms an sich riß, führte dies zu einer Scheidung zwischen dem kleinen Häuflein derer, die noch auf dem Bode» der Compactateu standen, nnd jener Mehrheit, welchen der Laienkelch nicht genügte uud deueu der vom Staate allein anerkannte Utraqnismus nur mehr als Bollwerk diente, hinter das sich ihr protestantisches Bewußtsein flüchtete. Anch iu den alten Erblanden breitete sich Luthers Lehre immer weiter aus, indem sie zugleich auch hier, ebenso wie in Böhmen, mit der politischen Opposition auf das innigste verschmolz. Denn allerdings wandten sich Viele aus innerster Überzeugung der neuen Lehre zu uud wurden selbst durch die über sie verhängten Verfolgungen in ihrer Meinung nicht erschüttert: so, um nur einen derselben zu ueunen, jener Freiherr Hans von Ungnad, der um des Glaubens Wille» seine Heimat nnd seine Güter verließ und unter dem Schutze des Medaille mit den Bildnissen Karl V., Ferdinand I. insbesondere die Utraquisteu zur Rückkehr iu die alte Kirche zu be- wegen. Zugleich wurde der seit 140 Jahren erledigte erzbischöfliche Stuhl von Prag wieder besetzt, nm der katholischen Sache in Böhmen einen festeren Rückhalt zu verschaffen, und so wie in früherer Zeit wiederholt von der Gründung neuer geistlicher Kongregationen eine Verjüngung der Kirche ausgegangen war, so knüpfte sich an die Einführung der Gesell- schaft Jesu in Österreich dieselbe Hoffnung uud derselbe Zweck. — Freilich wurde der letztere nicht erreicht.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild