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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 94 -
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94 ehedem als Regulative gegolten hatten, hinter der Bedeutung der einzelnen zum Theile ueu geschaffenen Landesstellen, wie namentlich des wegen der Tnrkengefahr für Jnnerösterreich begründeten besonderen Hofkriegsrathes zurück. Aber gerade die türkische Frage bildete einen Berathungsgegenstand, der sich einem österreichischen Vollparlamente passend zu Gründe legen ließ, wie dies auch wirklich Khlesel aus dem Generaleonvente zu Linz im Jahre 1614 versucht hat. Doch auch diesmal blieb die Versammlnng ein Torso. Der Versuch scheiterte an dem Mißtrauen der Stände, welche besorgten, daß die bewilligten Truppen nicht gegen die Türken, sokderu wider sie selbst Verwendung finden oder doch etwaige Erfolge iu der Bekämpfung der Türken zur Erhöhung der kaiserlichen Macht beitragen würden. Anderseits war aber auch Matthias nicht zu bewegen, zu der von den Ständen angestrebten wechselseitigen Föderation die Hand zu bieten. Obgleich Khlesel sich bisher dem Werke der Gegenreformation mit dem größten Eifer gewidmet hatte, so ist doch seinem Einflnfse die vermittelnde Tendenz zuzuschreiben, welche der Kaiser zwischen den hadernden Reichsparteien festhielt. Dieser vermittelnden Richtung Khlesels aber widerstrebten Spanien, die Liga nnd Erzherzog Ferdinand von Steiermark. Ferdinand von Steiermark, als Kaiser später der zweite dieses Namens, hatte dem Wunsche seiner Eltern gemäß die in Graz begonnenen Studien in Ingolstadt fortgesetzt, um sich nnter der Aufsicht seines glaubenseifrigen Oheims, Herzogs Wilhelm V. von Baiern, im Umgange mit seinen Vettern — namentlich dem hochbegabten Maximilian — nnd nach der Unterweisung der dortigen Jesuiten zum künftigen Vorkämpfer des Katholicismus auszubilden. Mit schwärmerischer Begeisterung erfaßte Ferdinand den ihm zugedachten Beruf. Nach Vollendung seiner Studien kehrte er nach Graz zurück, wo er, da mittlerweile sein Vater gestorben war, die Huldigung entgegennahm. Um sich aber zu seiner Aufgabe würdig vorzubereiten, reiste Ferdinand nach Italien, besuchte den Papst in Ferrara, kniete an den geweihten Stätten zu Loretto und Rom und legte das Gelübde ab, daß er selbst mit Gefahr seines Lebens alle Secten und Irrlehren aus den von ihm ererbten Ländern vertreiben wolle. Heimgekehrt, begann er sein Gelöbniß zu erfüllen, trotz der vielen Abmahnungen seiner weltlichen Räthe und des Kaisers, welcher auf die von den Türken drohende Gefahr und die schwierigen Verhältnisse im Reiche hinwies, trotz des hartnäckigen Widerspruches des Adels, trotz mehrfacher Empörungen seiner Unterthanen, trotz der zürnenden Fürsprache evangelischer Reichsstände und trotz der Erbitterung, welche sich bei allen Protestanten in Deutschland knndgab, angefeuert durch seine Mutter und durch de» Papst, sowie ohne Zweifel auch durch seiueu Beichtvater und andere Grazer Jesuiten, aber gewiß auch geleitet von der politischeu Überzeugung, daß die evangelischen Stände mit dem Ringen um
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild