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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Seite - 114 -
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114 Daß trotz des Prager Friedens Ferdinand II. das Ende des Krieges nicht mehr erlebte, das war die Folge davon, daß in jenen Vertrag nicht anch die ealvinischen Reichs- stände aufgenommen worden waren, und daß jetzt Frankreich als neuer Feind des Hauses Österreich auf den Schauplatz trat. Denn wie einst die Könige Franz I. und Heinrich IV. von Frankreich, so strebte anch der Cardinal Richelieu, Ludwigs XIII. leitender Minister, die größtmögliche Schwächung der Macht des Hauses Habsburg an. Gleichzeitig gegen beide Linien dieses Hauses eröffnete Frankreich den Krieg. Es concentrirte seinen Angriff vorzüglich ans das Elsaß, in welchem sich die Interessen Spaniens und Österreichs begegneten. Herzog Bernhard von Weimar trat in Frankreichs Dienste und machte Eroberungen im Elsaß, deren sich nach seinem Tode zugleich mit seiner Armee die Franzosen bemächtigten. Da auch die Schweden unter tüchtigen Feldherren, wie Baner nnd Torstenso«, ihr verlorenes Übergewicht wieder herzustellen wnßten, so wogte der Krieg in Deutschland noch zwölf Jahre hin und her, trotz der Friedenssehnsucht des Kaisers Ferdinand III. und trotz der Friedcnsbedürftigkeit seiner Länder und des deutschen Reiches. Wiederholt schien die kaiserliche Macht rettungslos verloren: denn, streiften anch einmal kaiserliche Reiter nnter dem tollkühnen Johann von Werth bis nahe vor Paris, konnte auch ein andermal Gallas in Kiel sich mit einem dänischen Corps vereinen, so wendete sich doch immer wieder das launenhafte Glück und drangen die Franzosen in Baiern, die Schweden in die österreichischen Erblande — Böhmen, Mähren, Schlesien — ein. Ja, nach der vernichtenden Niederlage, welche das kaiserliche Heer bei Jankan erlitt, erschien der schwedische Befehls- haber Torstcnfon vor Wien (1645), während auch Georg I. Raköczy, der Fürst von Siebenbürgen, zu den Waffen griff. Doch Österreich bestand auch diese Gefahr und es muß als ein Zeichen tiefinnerer Lebenskraft gelten, daß der junge Staat nicht Schiffbruch litt in dem Orkan des dreißigjährigen Krieges, daß er mit wenig beträchtlichem territorialen Verluste wenn nicht siegreich, so doch ungebeugt aus diesem Titanenkampfe hervorging. Die Einnahme der Kleinseite von Prag durch die Schweden war die letzte bedeu- tendere Waffenthat iu diesem Kriege, der also vor derselben Stadt endete, in welcher er begonnen hatte. Schon im Jahre 1640 hatten auf dem Reichstage zu Regeusburg die Friedensverhandlungen begonnen: sie wurden sodann auf dem Cougresse fortgeführt, der in den westfälischen Städten Münster nnd Osnabrück zusammentrat. Aber, da nicht anch zugleich ein Waffenstillstand geschlossen wurde, so gingen mehrere Jahre ins Land, ehe von dort der erlösende Rnf: Friede! wie eine himmlische Botschaft erscholl. Daß übrigens der westfälische Friede mit möglichst geringen Opfern für Österreich zustande kam, war wesentlich das Verdienst des Grafen Maximilian Tranttmansdorff, der bei den Verhandlungen als Bevollmächtigter des Kaisers die hervorragendste Rolle spielte. Österreichs Gebiet ging aus dem Kriege ungeschmälert hervor; nur die Besitznngen im
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Band 3
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Band
3
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.64 x 22.39 cm
Seiten
278
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild